Sonntag, 20. September 2015

Jürgen Gärtner qualifiziert sich für die Triathlon Weltmeisterschaft in Australien



Bei 22. 37 Minuten bleibt die Uhr stehen. „Eine gute Zeit“, sagt Jürgen Gärtner mit Blick auf den Zeitmesser am Handgelenk zufrieden. Und doch ist der sechs Kilometer lange Stadtlauf nur eine weitere Trainingsetappe für den Triathleten auf dem Weg zur Weltmeisterschaft in Australien im nächsten Jahr. Seit den Europameisterschaften im Sommer ist es gewiss. Gärtner hat die Qualinorm für seine Altersklasse der über 50 Jährigen geschafft. Als 20zigster kam er ins Ziel. Eine Platzierung, die er auch in Australien erreichen will. „Einfach nur hinfahren ist mir zu wenig“, sagt er. Mit der Teilnahme an der Weltmeisterschaft in der Halbdistanz geht ein Traum in Erfüllung.
Dafür hat der drahtige Sportler, der für die TG Hanau an den Start geht, hart gearbeitet. „Mit zwei- oder dreimal Training die Woche ist das nicht zu schaffen“. Gärtner will mehr und hat sich, mit der Hörsteiner Triathletin Claudia Hille als Trainerin, professionelle Hilfe geholt. Gemeinsam arbeiten sie für das Ziel soweit wie möglich nach vorne zu kommen. Dafür tun sie alles was möglich ist. Die Ernährung wurde umgestellt und Trainingspläne erarbeitet. Aber auch Schlaf ist wichtig. Acht bis neun Stunden vor einem Wettkampf müssen es sein, genauso wie Ruhetage. Trainiert wird vor oder nach der Arbeit, denn eigentlich ist Gärtner als Fräser bei der Hanauer Firma Arnold beschäftigt. Dort fiebern die Kollegen mit. „Als ich die Quali geschafft habe, klopften auch die Kollegen anerkennend auf die Schulter“. Doch der ganze Aufwand lässt sich nur betreiben wenn die Familie dahinter steht, sagt Gärtner. Und diese Unterstützung hat er. Die Ehefrau und der neunjährige Sohn freuen sich mit, wenn Gärtner von einem Wettkampf eine Medaille oder einen Pokal mit nach Hause bringt.  Sich mit den Besten messen ist der Ansporn, warum Gärtner all die Mühen auf sich nimmt.  Dazu zählt das Training bei jedem Wetter, egal ob es gerade regnet oder windet. Oder die schmerzenden Oberschenkel nach einem anstrengenden Lauf. Aus dem Erfolg zieht Gärtner zusätzliche Motivation. „Auf dem Podium stehen tut gut“. Das große Ziel rückt inzwischen immer näher. In Hanau stand Gärtner ganz oben. Als Erster seiner Altersklasse. Und doch hängt für Gärtner die WM – Teilnahme an einem seidenen Faden, denn allein die Kosten für den Flug  sind hoch. Das heißt: Sponsoren gesucht. „Notfalls tackere ich mein ganzes Trikot mit Sponsorenlabels voll“. Denn scheitern darf das Projekt WM auf keinen Fall.

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