Dienstag, 10. Juli 2012

mit GPS on Tour durch Hanau


Hanau – (grü) Wer 50 Grad Nord 007 670 und 000008 53 520 Ost in sein GPS Gerät eingibt landet so ziemlich genau an einem kleinen Brunnen hinter dem Philippsruher Schloss, einem der vielen Wegpunkte auf der GPS Tour durch den Schlosspark. Die Tour, die von den Hanauer Museen angeboten wird, verbindet informatives mit einer modernen Schnitzeljagd. Neun Stationen gilt es anzusteuern und am Ende winkt den Teilnehmern ein kleiner Schatz.

„Besonders für Familien mit Kindern ist die Führung interessant“, sagt Museumspädagogin Sarah Katzlinger, die nach einer kurzen Einweisung die Tourpakete verteilt und auch sonst immer mal nach dem Rechten sieht.
Wie funktioniert das Global Positioning System (GPS) eigentlich? Das frage ich mich auch und zur Erläuterung hat die Pädagogin einen kleinen  Globus der Erdkugel mitgebracht. Längen – und Breitengrade sind da zu sehen.  Bei 50 Grad Nord liegt Deutschland. Von Satelliten ist die Rede, die in 20000 Kilometern Höhe Signale senden, die vom kleinen GPS Gerät empfangen werden, und das mindestens drei davon nötig sind um den eigenen Standort zu bestimmen.  Die Zahlen nach der Gradeinheit machen die Position noch genauer. Bogenminuten und Sekunden heißen die, gebogen, weil die Erde eben rund ist. Dann geht es auf eine kleine Teststrecke. „Ziel erreicht“, meldet das Gerät nach wenigen Minuten. Na also, klappt doch. Dann kann die Expedition starten. Es ist zwar nicht der Amazonasdschungel, der auf die Teilnehmer der Führung wartet, dafür ist es auch weniger gefährlich, denn die Route bewegt sich ausschließlich im Schlosspark wie die Pädagogin versichert. Zielkoordinaten eingeben. Kompassfunktion drücken, fertig. Und dann immer dem Pfeil nach. Lindenallee, Orangerie oder Gärtnerhaus heißen die Geochaches zu denen mich das Gerät zielsicher leitet. Nur bitte nicht durch die Rosen. Dabei zeigte der Kompassnadel exakt  in diese Richtung. „Das liegt daran das das Gerät die kürzeste Verbindung zwischen den Punkten zeigt“, so der Hinweis. Also lasse ich die Rosenbeete unversehrt, schwimme nicht durch den Teich und klettere auch nicht über Mauervorsprünge, sondern  halte mich an die angelegten Wege immer die Meterangaben im Blick. Werden die weniger bin ich auf Kurs.  An den Zielpunkten gibt es dann kleine Rätselaufgaben zur Geschichte des Parks oder den dort wachsenden Pflanzen zu lösen. Die Ergebnisse  entsprechen Zahlen die mich als finale GPS Koordinate,  zum Endpunkt der Tour bringt. Allerdings nur dann, wenn ich die Aufgaben richtig gelöst habe. Also heißt es ein wenig nachdenken.  Ob ich wohl sonst im Gartenhäuschen des Grafen übernachten muss?

Später weist mir das Gerät den Weg mitten durch die dicken Schlossmauern. Aber ich habe dazugelernt. Außenherum  heißt die Lösung und richtig. Mit jedem Schritt verringert sich die Entfernungsanzeige. „Sie haben ihr Ziel erreicht“.  Im Gartenhäuschen muss niemand nächtigen. Auch alle anderen Schlossbesucher, die die GPS Tour gebucht haben, erreichen nach knapp zwei Stunden ihr Ziel.

 230 ist übrigens die Antwort aller Fragen, die den Sucher zurück an den Ausgangspunkt bringt und nicht 42 wie Douglas Adams in „per Anhalter durch die Galaxis“ auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest, behauptet. Aber das ist wieder eine neue Geschichte.

 Die nächste GPS Führung gibt es in der Reihe „Sonntags um drei“ am 23.9. Dann führt die Tour durch Steinheim. Treffpunkt  ist die Museumskasse Schloss Steinheim. Familien zahlen 8 Euro. Die Touren auch aber auch an jedem anderen Tag gebucht werden. Weitere Infos gibt es unter: 06181 / 295571

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