Hanau – (grü) Wer 50 Grad Nord
007 670 und 000008 53 520 Ost in sein GPS Gerät eingibt landet so ziemlich
genau an einem kleinen Brunnen hinter dem Philippsruher Schloss, einem der
vielen Wegpunkte auf der GPS Tour durch den Schlosspark. Die Tour, die von den
Hanauer Museen angeboten wird, verbindet informatives mit einer modernen
Schnitzeljagd. Neun Stationen gilt es anzusteuern und am Ende winkt den
Teilnehmern ein kleiner Schatz.
„Besonders für Familien mit Kindern ist die
Führung interessant“, sagt Museumspädagogin Sarah Katzlinger, die nach einer
kurzen Einweisung die Tourpakete verteilt und auch sonst immer mal nach dem
Rechten sieht.
Wie funktioniert das Global
Positioning System (GPS) eigentlich? Das frage ich mich auch und zur
Erläuterung hat die Pädagogin einen kleinen
Globus der Erdkugel mitgebracht. Längen – und Breitengrade sind da zu
sehen. Bei 50 Grad Nord liegt
Deutschland. Von Satelliten ist die Rede, die in 20000 Kilometern Höhe Signale
senden, die vom kleinen GPS Gerät empfangen werden, und das mindestens drei
davon nötig sind um den eigenen Standort zu bestimmen. Die Zahlen nach der Gradeinheit machen die
Position noch genauer. Bogenminuten und Sekunden heißen die, gebogen, weil die
Erde eben rund ist. Dann geht es auf eine kleine Teststrecke. „Ziel erreicht“,
meldet das Gerät nach wenigen Minuten. Na also, klappt doch. Dann kann die
Expedition starten. Es ist zwar nicht der Amazonasdschungel, der auf die Teilnehmer
der Führung wartet, dafür ist es auch weniger gefährlich, denn die Route bewegt
sich ausschließlich im Schlosspark wie die Pädagogin versichert.
Zielkoordinaten eingeben. Kompassfunktion drücken, fertig. Und dann immer dem
Pfeil nach. Lindenallee, Orangerie oder Gärtnerhaus heißen die Geochaches zu
denen mich das Gerät zielsicher leitet. Nur bitte nicht durch die Rosen. Dabei
zeigte der Kompassnadel exakt in diese
Richtung. „Das liegt daran das das Gerät die kürzeste Verbindung zwischen den
Punkten zeigt“, so der Hinweis. Also lasse ich die Rosenbeete unversehrt,
schwimme nicht durch den Teich und klettere auch nicht über Mauervorsprünge,
sondern halte mich an die angelegten
Wege immer die Meterangaben im Blick. Werden die weniger bin ich auf Kurs. An den Zielpunkten gibt es dann kleine
Rätselaufgaben zur Geschichte des Parks oder den dort wachsenden Pflanzen zu
lösen. Die Ergebnisse entsprechen Zahlen
die mich als finale GPS Koordinate, zum Endpunkt
der Tour bringt. Allerdings nur dann, wenn ich die Aufgaben richtig gelöst
habe. Also heißt es ein wenig nachdenken. Ob ich wohl sonst im Gartenhäuschen des Grafen
übernachten muss?
Später weist mir das Gerät den
Weg mitten durch die dicken Schlossmauern. Aber ich habe dazugelernt.
Außenherum heißt die Lösung und richtig.
Mit jedem Schritt verringert sich die Entfernungsanzeige. „Sie haben ihr Ziel
erreicht“. Im Gartenhäuschen muss
niemand nächtigen. Auch alle anderen Schlossbesucher, die die GPS Tour gebucht
haben, erreichen nach knapp zwei Stunden ihr Ziel.
230 ist übrigens die Antwort aller Fragen, die
den Sucher zurück an den Ausgangspunkt bringt und nicht 42 wie Douglas Adams in
„per Anhalter durch die Galaxis“ auf die Frage nach dem Leben, dem Universum
und dem ganzen Rest, behauptet. Aber das ist wieder eine neue Geschichte.
Die nächste GPS Führung gibt es in der Reihe
„Sonntags um drei“ am 23.9. Dann führt die Tour durch Steinheim. Treffpunkt ist die Museumskasse Schloss Steinheim.
Familien zahlen 8 Euro. Die Touren auch aber auch an jedem anderen Tag gebucht
werden. Weitere Infos gibt es unter: 06181 / 295571
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