Im Hintergrund röhren die Motoren
PS starker Boliden, Vorspiel zum perfekten Drift auf der
Kreisbahn. „Müssen wir
das auch machen?“, die bange Frage der Teilnehmer des Fahrsicherheitstrainings
für Senioren. Instruktor und Fahrsicherheitslehrer des ADAC
Günter Wohlerdt schüttelt beruhigend den Kopf. Zwar wolle er die Teilnehmer an
Grenzen führen, doch das spektakuläre Ausbrechen des Hecks gehöre nicht dazu. Stattdessen stehen sicheres Bremsen auf
verschiedenen Untergründen oder das souveräne Durchfahren eines Slalomparcours
auf dem Übungszettel. Auch der Wunsch eines Teilnehmers der Instruktor möge
seiner Ehefrau das Einparken beibringen, zielt ins Leere. Genauso wie die
Annahme ein Sicherheitstraining gebe eine Empfehlung ab, ob man noch für die
Teilnahme am Straßenverkehr geeignet sei. Hier appelliert der Fahrtrainer an
die gesunde Selbsteinschätzung der Teilnehmer. Nachdem die Missverständnisse
ausgeräumt sind, geht es dann auch schon auf die Teststrecke des ADAC
Sicherheitszentrums in Gründau – Lieblos. Geübt werden sollen Situationen, die
der PKW Fahrer normalerweise vermeidet. „Die meisten Fahrer haben seit viele Jahren
keine Vollbremsung mit ihrem Fahrzeug gemacht“, so Wohlerdt. Da gäbe es keinen
Unterschied zu jüngeren Verkehrsteilnehmern. Einzig: Senioren sind früher
erschöpft als Jüngere und die Belastbarkeit im Alter nehme ab. Doch dafür
stehen sie zu ihren Schwächen. Defizite, die die jungen Fahrer nie zugeben
würden, so die Erfahrung des Trainers. Nachdem Sitzhöhe, Abstand zum Lenkrad
und Sitzposition bei jedem Fahrer überprüft wurden, geht es auf den Slalomkurs.
Hin und wieder fallen die Pilonen. Das nimmt Trainer Wohlerdt mit einem Lächeln
zur Kenntnis. Beim Vollbremsungstest ist er weniger zimperlich. „Ihr Enkel
hätte jetzt nicht überlebt“, so der Kommentar. Gerade bei der Vollbremsung tun
sich Autofahrer aller Generationen schwer, sagt der Mann des ADAC. „Deshalb
sprechen wir lieber von einer Schlagbremsung“. Das heißt: Mit aller Macht auf´s
Bremspedal. „Aber dann knalle ich doch gegen die Windschutzscheibe“, so die
Bedenken einer Fahrerin. Und ein anderer Teilnehmer befürchtet das Ausbrechen
des Fahrzeugs aus der Spur. Wohlerdt erinnert an die fortschrittliche Technik
der modernen Autos. Gurtstraffer, ABS
und ESP helfen dem Fahrer. Die Übung
wird wiederholt. Erst mit 30, dann mit 50 und letztlich mit 70 km/h. Schritt
für Schritt fassen die Teilnehmer Vertrauen zu ihrem Wagen. „Aufregend“, so der
Kommentar der Kursteilnehmer.
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