Sonntag, 21. April 2013

Cheerleader Meisterschaften in Hanau


Hanau(DK) Die Augen der Cheerleader-Welt in der Republik waren am vergangenen Samstag auf Hanau gerichtet. Erstmals hatte der American Football Verband Deutschland Hanau als Austragungsort der Deutschen Cheerleading Meisterschaften gewählt, und mit dem ASC Hanau Hornets einen verlässlichen Ausrichter für das große Sportspektakel in der August-Schärttner-Halle gefunden. Und dort waren die Hanauer Ausrichter schwer gefordert. Denn aus den anfänglichen Meldungen von rund 700 Sportlern wurden 900, und letztlich waren es über 1000 Cheerleader mit ihren Trainern angereist, um in Hanau einen Tag lang um die begehrten Pokale der 23. Deutschen Cheerleading Meisterschaft zu kämpfen.

Da wurden sogar die großzügiegn Umkelidekabinen in der Großssporthalle knapp. „Wir mussten außerhalb der Halle noch Zelte aufstellen,“ so Rudi Freye, Geschäftsführer des ASC Hanau Hornets, der rund 100 Leute im Einsatz hatte, um die logistische und organisatorische Herausforderung zu meistern. Erfahrungen im Ausrichten großer Veranstaltungen haben die Hanau Hornets freilich schon. Immerhin sind in der Schärttner-Halle schon Hessenmeisterschaften über die Bühne gegangen. Doch das am Samstag, das war „eine ganz große Sache,“ urteilte auch Thomas Oberwalder, der bei den Hornets für den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Die „ganz große Sache,“ sie offenbarte sich bereits auf dem Parkplatz hinter der Halle. Neben den vielen Privatwagen standen über 20 Busse aus allen möglichen Bundesländern aufgereiht. Denn neben den Akteuren waren da auch viele Fans mitgereist. Und die sorgten beim Wettkampf in der Halle für die entsprechende Geräuschkulisse, wenn die Cheerleader auf der Bühne eine rasante Mischung aus Artistik, Tanz und Akrobatik boten. Nur etwa zweieinhalb Minuten hatte jedes Team Zeit, um das zu zeigen, was es drauf hat, um alles zu geben und Jury samt Publikum zu begeistern. Klar gab es vor den Auftritten Zeit zum Aufwärmen, innerhalb der die Choreographie noch einmal durchgegangen und der Körper vorbereitet wird. Doch nach dem Auftritt, „da brennt Dir die Lunge,“ sagt Tahnee Velte von den „Amazing Spirits“ des „Funtastic Sports Wetzlar.“ Und es ist nicht nur die rein sportliche Darbietung mit ihren Hebefiguren, den Würfen, dem tänzerischen Part und dem anfeuernden Chor, den „Chants“, die fordern. Es ist auch das „Sharpment,“ der Ausdruck, mit dem die Cheerleader bei ihren Darbietungen überzeugen müssen auf der 12 mal 12 Meter großen Matte, die nicht übertreten werden darf. Bei allem gilt: „Sicherheit geht vor Schwierigkeit,“ sagt die junge Sportlerin. Blaue Flecke gibt es allemal noch genug. Und am Samstag auch eine blutige Nase, die es gleich nach dem Auftritt zu behandeln galt.

Insgesamt 76 Teams waren am Samstag bei den 23. Deutschen Cheerleader Meisterschaften in Hanau angetreten, die Kameras eines Privatsenders liefen für eine Talentsuche mit. Gekämpft wurde in fünf verschiedenen Kategorien. Und dabei wurde immer wieder deutlich, wer viele Fans mitgebracht hatte. Denn die Auftritte wurden aus der gut mit Zuschauern gefüllten Halle ja nach Fankontigent lautstark unterstützt und gefeiert. Mit recht. Denn aus dem Anheizen der Fans mit tänzerischen Bewegungen und Schlachtrufen ist längst eine eigene Sportart geworden. „Die Püschel sind weg,“ so Rudi Freye vom Gastgeber ASC Hanau Hornets. Cheerleading ist zur anspruchsvollen Sportgattung geworden, der sich rund 400 Vereine in der Bundesrepublik widmen. Und eine Sache der Mädels ist Cheerleading auch längst nicht mehr. Da tanzen die jungen Männer mit, bewähren sich als Unterleute bei den Hebefiguren oder bei den Würfen. Sie schlagen Salti oder wirbeln im Flic Flac bei den Tanzpassagen über die Matte und gehen ganz in der Cheerleadergemeinschaft auf. Dafür wird hart gearbeitet. Trainieren die Cheerleader etwa drei mal die Woche zusammen, wird es bei der Vorbereitung auf Meisterschaften wie am vergangenen Wochenende mehr. „Da wird dann jeden Tag trainiert,“ so Rudi Freye, dessen Verein bei den Deutschen Meisterschaften mit fünf Teams am Start gewesen ist, die auf dem Wettbewerbesparkett schon beachtliche Erfolge eingefahren haben.

 

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