Samstag, 24. Oktober 2015

Luftbilder von Axel Häsler im Stadtteilzentrum



Hanau – (grü) Wie kleine Spielzeughäuschen  einer Modelleisenbahn wirken die Stadtansichten. Formen und Strukturen werden erkennbar, schaut man aus großer Höhe auf sie herab. Mit dem Computer bearbeitet, entstehen ganz eigene Ansichten auf unsere Welt. Farbenspiele nennt der Fotograf Axel Häsler seine Werkschau, die zur Zeit im Alten – und Pflegezentrum Main – Kinzig zu sehen ist. Das Rot der Dächer ist ein wenig roter, Das Grün der Wiesen ein wenig grüner und das Blau kräftiger. Mitunter wirken die Bilder, als seine sie Teil eines Comics. Die Grenze zwischen Fotografie und Malerei scheint sich aufzulösen. Ein Effekt der durchaus gewollt ist, so Häsler. „Es ist das
Surreale im Realen, was mich fasziniert“. Das scheinbare Durcheinander in einem Bienenstock löst sich hier auf. Übrig bleibt nur Struktur. Ähnliches gilt für die Ansichten aus großer Höhe. Hanaus neuer Busbahnhof wird so zu einer Zusammenfügung geometrischer Formen. Das Rund der Schirme trifft auf die quadratischen Pflasterungen. „Die ungewohnten Ansichten, die sich aus der Luft ergeben, sind faszinierend“, sagt Häsler. Und: „Man erkennt, die Struktur und Zusammenhänge einer Stadt.“ Häsler kam 1990 zur Luftbildfotografie. „Eher zufällig“, sagt er. „Damals bin ich anlässlich eines Pressetermins bei einem Rundflug  mitgeflogen.“  Doch schon eine Woche später fragte er nach, ob er nicht eine Maschine chartern könne. Seitdem fliegt Häsler über den Main – Kinzig Kreis und darüber hinaus. Aufträge in Kiel oder Alpenvorland gehören mittlerweise zum Alltag. Immer dabei die Kamera. Ist das Wetter schön, das heißt blauer Himmel und Sonnenschein, macht sich Häsler auf den Weg zum Flugplatz. Der tägliche Blick auf den Wetterbericht ist Routine. Doch die letzte Einschätzung wird vom heimischen Balkon aus gemacht: „Wenn ich vom Balkon aus den Buchbergturm klar sehen kann, dann wird es gutes Fotowetter“. Wolkenbildung ist da eher hinderlich. Denn die werfen am Boden Schatten und beeinträchtigen so die Aufnahmen. Dreimal pro Woche geht Häsler in den Sommermonaten in die Luft. Gefährlich wurde es nur einmal. „Da hat der Pilot vergessen vor dem Flug den Benzinstand zu checken und sich nur auf die Anzeige verlassen“. Der Treibstoff war dann über der Eifel zu Ende. Der Motor fiel aus. „Ich muss jetzt erst einmal eine Wiese suchen“, lautete die Durchsage des Piloten. Die Notlandung glückte. Vom Fliegen will Häsler aber nicht lassen. Zu beeindruckend sind die Sichtweisen aus dem Cockpit. Blicke, die Häsler in vielen Fotokalendern veröffentlicht hat. Einen kleinen Teil können die Betrachter noch bis 26.11. im Stadtteilzentrum an der Kinzig sehen.

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