Hanau – (grü) Wie sieht ein islamisches Gebet aus und was sind
die Aktivitäten einer Moscheegemeinde? Fragen, auf die der Tag der offenen
Moschee, traditionell am 3. Oktober veranstaltet, eine Antwort gibt. Mit
Vorträgen und Führungen durch die Räume der Moschee in der Gärtnerstraße
stellen sich die Organisatoren den Fragen interessierter Besucher. Das Angebot
reicht hier von Nachhilfe bis Sport und Freizeitaktivitäten oder dem Engagement für
Flüchtlinge, die in der
Moschee mit einem gemeinsamen Essen begrüßt wurden. Nach Vorträgen zum Leben
des Propheten und der Geschichte des Islam standen in diesem Jahr die jungen
Muslime im Fokus, so Mustafa Ayanoglu. Diese sehen sich immer wieder mit dem
Vorurteil konfrontiert nicht am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu wollen.
Das Gegenteil sei richtig, so Ayanoglu, der an der Frankfurter Universität
islamische Studien studiert. Auch innerhalb der Moscheegemeinde habe sich in
den vergangenen Jahren viel getan. Während die Gründergeneration lange unter
sich blieb, habe hier ein Wandel eingesetzt. Die Freitagspredigt werde nun auch Deutsch
angeboten, bislang war dies nur in türkisch oder arabisch möglich. Doch vielen
Migranten der dritten Generation sei inzwischen die deutsche Sprache näher, als
die Sprache ihrer Eltern. Hochschulgruppen beteiligten sich zudem an der
Mitgestaltung des Unialltags. „Die Jungen sind die Zukunft und das Fundament“,
sagt Ayanoglu. Dies habe man inzwischen auch in der Hanauer Moschee an der
Gärtnerstraße erkannt.
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