Hanau (grü) Eigentlich tagt im großen Saal des Main
Kinzig Forums der Kreistag. Doch an diesem Wochenende ist alles anders. Statt Stimmengewirr
politischer Reden erfüllt Musik den Raum.
Anstelle von Politikdebatten probt hier die Bläserphilharmonie Rhein Main für
ihr Konzert am 30. September im Congress
Park Hanau. Rund 70 Musiker der Region, Profimusiker wie ambitionierte Amateure
üben hier gemeinsam.
Am Dirigentenpult
steht Jens Weißmantel, Musik- und Erdkundelehrer an der Karl Rehbein Schule.
„Die Klarinetten im Ausdruck ein wenig mehr zurück“, gibt er musikalische
Hilfestellung. Und die Hochzeit ein wenig schneller, freundlicher und
fröhlicher“, so der Hinweis an den Klangkörper, bevor das Orchester sich erneut
an Tschaikowsky Ouvertüre von 1812 macht. Die Transkription der Partitur für
eine Bläserphilharmonie hat Weißmantel
direkt vom Arrangeur bekommen. Als PDF, weil sich eine Drucklegung nicht lohnt.
Denn eigentlich gibt es die nur für ein symphonisches Orchester. Bei der
Bläserphilhamonie übernehmen die chorisch angelegten Klarinetten den Part der
Violinen, erläutert Weißmantel die Hintergründe. Das Referendariat mitgezählt
unterrichtet Weißmantel nun seit drei Jahren an der Karl Rehbein Schule.
Weißmantels musikalischer
Werdegang begann früh. Mit vier Jahren begann er Klavierunterricht mit neun
Posaune und mit 19 dirigierte er sein erstes Blasorchester in Rothenbergen. Der
Vater leitete das Dorfblasorchester in Oberndorf. Die Mutter sang im gleichen
Orchester. Und doch schlug Sohn Jens zuerst einen ganz anderen Lebensweg ein
und studierte Geologie. „Weil ich Musik so liebe, sollte diese kein Muss werden“, sagt Weißmantel.
Doch die Musik war immer präsent. Schon zu Studienzeiten belegte er
Dirigentenkurse in Leipzig. Und nach dem Diplom kam die Wende - zurück zur
Musik und zu einem weiteren Studium, der Schulmusik. Neben Schuldienst und Familie, Weißmantel ist
Vater zweier Kinder, das dritte ist „unterwegs“, dirigiert Weißmantel auch das Stammorchester
des Musikvereins in Oberndorf und das Jugendorchester Meerholz – Hailer bei dem
ihm die klangliche Weiterentwicklung der jungen Musiker besonders am Herzen
liegt. Das große Abenteuer Bläserphilharmonie jedoch begann 2007, mit der Musik
aus dem Film „der Herr der Ringe“ von Johann de Meij, der seinerzeit selbst am
Dirigentenpult stand.
Und weil die Arbeit beim Publikum ankam und auch den Musikern gefiel, sagten diese schließlich:
„lasst uns doch jedes Jahr ein Konzert geben“. Ein Verein wurde gegründet und
seitdem hebt sich einmal im Jahr der Vorhang des CPH für das vielköpfige
Musikensemble.
Beginn des Konzertes am 30.
September ist 16 Uhr. Karten können unter: www.bp-rhein-main.de
erworben werden.
Musikalisches Thema des
Konzertes ist die Zahl 12. Ist nicht der Weltuntergang für den 21.12.
vorausgesagt? 1912 sank die Titanic und
1512 erhielt Martin Luther seine Doktorwürde.
Und so stehen neben der Tschaikowsky Ouvertüre ein Choral Martin Luthers
oder auch die Titanic Saga auf dem Programm.
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