Hanau – (grü) „Was brauchen die
Babyboomer im Alter?“ Diese Frage stellte das Hanauer Seniorenbüro, auf der
Suche nach neuen Wohnformen für Menschen im Alter. „Wohnen wird bunt“, so der
Tenor des Infomarktes im Rathausfoyer, an dem sich Sozialverbände,
Wohnungsbaugesellschaften und Träger von Altenheimen beteiligten.
Besucher
konnten sich hier an zahlreichen Infoständen über Lebens- und Wohnmöglichkeiten im Alter
informieren. „Schon die demographische
Entwicklung verlangt nach neuen Konzepten“, sagt Michael Stegmann,
Abteilungsleiter des Seniorenbüros und Freiwilligenagentur. Für die zu
erwartende große Zahl zukünftiger Senioren stoßen die Alten – und Pflegeheime
an ihre Kapazitätsgrenzen. Hinzu kommt: Immer mehr Menschen möchten
solange wie möglich in den eigenen vier Wänden
leben und das eigene Leben selbst gestalten. Aber was tun wenn ein Rollator notwendig wird, die Türen in der Wohnung zu schmal sind
und Bodenschwellen die Bewegung behindern?
Barrierefreies Wohnen ist hier das Stichwort. Zahlreiche Anbieter
versuchen sich hier auf diese Entwicklung einzustellen und bieten barrierefreie
Wohnungen an. Das Alt Hanauer Hospital unterstützt hierbei vor allem
einkommensschwache Menschen, bei dem Wunsch selbstbestimmt in der eigenen
Wohnung zu leben. „Allerdings ist der Bedarf groß und die Warteliste lang“,
sagt Iris Bachmann von der Hausverwaltung der Stiftung. Die Hanauer
Baugesellschaft hat im Zuge von Sanierungen, im letzten Jahr, ihr Haus in der
Glockenstraße mit einem Aufzug und
barrierefreien Bädern ausgestattet um so dem steigenden Bedarf nachzukommen.
Weitere Sanierungen sind geplant.
Betreutes Wohnen ist ein weiterer
Baustein der Versorgung im Alter. Ebenso
wie die Tagespflege. Zur Zeit wird die Schule am Brunnen zu einem
Kompetenzzentrum für Demenzerkrankte umgebaut mit der Möglichkeit der
Tagespflege. Schließlich ist jeder Achte über 65 Jahre und jeder zweite über 85
von dieser Krankheit betroffen, so die Statistik.
„Doch neben der Wohnform wird
auch der Wohnort immer wichtiger“, sagt Sara Eckenreiter, Fachberaterin der
Sozialverbandes VdK. Wie gut ist die Infrastruktur in meinem Umfeld? Wie gut
sind die Möglichkeiten am sozialen Leben teilzunehmen? All dies sind Fragen,
die auf der Suche nach einem geeigneten Wohnraum im Alter mitberücksichtigt
werden sollten.
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