Hanau – (grü) Die Ruine der
Wallonischen Kirche ist mehr als nur eine Erinnerung an die Vergangenheit. Die Familienakademie
der Kathinka Platzhoff Stiftung hat den
Innenhof des Kirchenschiffes nun als Spielort für Kultur entdeckt. Seit letztem
Sommer finden hier, vor dem Mahnmal zur Zerstörung Hanaus am 19. März 1945, Konzerte und Lesungen unter freiem Himmel statt.
„Als ich vor drei Jahren die Leitung der Familienakademie übernahm, dachte
ich
gleich, dass man in diesem schönen Innenhof für Veranstaltungen nutzen müsse“,
so die Ideengeberin der Reihe Stephanie Kämmerer. Vier Veranstaltungen, von
märchenhaften Lesungen bis A-Capella Konzerten, stehen in diesem Sommer, unter
dem Titel „Kultur in der Ruine“ auf dem Programmzettel und sind damit auch ein
Sinnbild für die Belebung des historischen Ortes. „Viele Menschen stehen vor
den Türen der Familienakademie in dem Glauben, hier sei nichts los“, so Kämmerer.
„Das wollten wir ändern“. Mit rund 80 Besuchern war Innenhof zur italienischen Opernnacht denn auch gut
gefüllt. Mit Texten zum Verdiklassiker Nabucco, Hintergründen zu Puccinis Oper
La Boheme oder Rossini, und Musikstücken aus den jeweiligen Werken gingen Text
und Musik hier in eine wechselseitige Symbiose. Mit Ursula Ruthardt als Leserin,
konnten die Veranstalter, die seit 30 Jahren bei den Märchenfestspielen
engagierte Schauspielerin und Vorsitzende des Fördervereins der Brüder Grimm
Festspiele, gewinnen. Den musikalischen Teil gestaltete das Goethe Streichtrio
aus Frankfurt. Mit sensiblen, und zarten Streicherklängen spielten sie sich in
die Herzen der Zuhörer. Die Reihe wird am 21. August mit Pop-Klängen und
würzigen Jazznummern der A-Capella Gruppe Rotkehlchen fortgesetzt. Beginn ist
19.30 Uhr.
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