Hanau – (grü) Mit dem Titel „Heimat“
haben sich die ausstellenden Künstlerinnen der Künstlervereinigung Pupille und
des Akademielabels der Zeichenakademie ein großes Thema gegeben. „Heimat ist
ein ungreifbares Wort“, sagt denn auch Schmuckkünstlerin Ruth Aufsfeld
angesichts ihrer Werke im Südfoyer des Congress Park Hanau. Und doch zeigen die
ausgestellten Exponate eine Annäherung an den abstrakten Begriff und die
Umsetzung des Gedankens in eine materielle Form. Schneeflocken in Silber etwa
verkörpern dieses heimatliche Gefühl ebenso, wie die jene Kette aus gebogenem
Draht von Bianca Turner, die die heimische Tierwelt mit Hase, Vogel und Fuchs tragbar
macht. Meist sind es Erinnerungen, die ihren Ausdruck in Silber, Kupfer oder
einem reizvollen Materialmix mit einem Edelstein finden. Malpinsel der Kindheit
etwa, die mit einem Grasbüschel graniert, zur Brosche werden oder wie bei
Turners Knopfketten aus weißen oder schwarzen Steinen, die helle und dunkel
Erfahrungen wie Perlen auf eine Kette reihen und so das Leben ausmachen. Auch für
Martina Roth liegt die Heimat oft im Detail. Im heimischen Kühlschrank etwa
oder dem Zahnputzbecher im Bad. Zwischen Johannisbeergelee und Thommisenf, dem
ökotestgeprüften Seifenspender und den Ritualen des Alltags. Und so bildet sie
genau jene Gegenstände ab und mit ihnen ein Gefühl, das jeder kennt und ganz
zwangsläufig Heimat entstehen lässt. Eine andere Perspektive nimmt dagegen
Bettina Goetz ein. Ihre Acrylbilder nähern sich der Heimat von Oben – der Vogelperspektive.
Landkartenausschnitte in unterschiedlicher Vergrößerungsstufe stellen den
Lebensort ins Zentrum. Maintal oder Frankfurt, Offenbach oder auch Aleppo in Syrien
wobei letzterer den schmerzlichen Verlust von Heimat in den Mittelpunkt rückt.
Die Ausstellung ist noch bis 7.
Juli zu sehen. Öffnungszeiten sind dienstags und donnerstags zwischen 16 und 18
Uhr.
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