Samstag, 20. Juni 2015

Auf der Suche nach der Heimat - Bilder und Schmuck im CPH



Hanau – (grü) Mit dem Titel „Heimat“ haben sich die ausstellenden Künstlerinnen der Künstlervereinigung Pupille und des Akademielabels der Zeichenakademie ein großes Thema gegeben. „Heimat ist ein ungreifbares Wort“, sagt denn auch Schmuckkünstlerin Ruth Aufsfeld angesichts ihrer Werke im Südfoyer des Congress Park Hanau. Und doch zeigen die ausgestellten Exponate eine Annäherung an den abstrakten Begriff und die Umsetzung des Gedankens in eine materielle Form. Schneeflocken in Silber etwa
verkörpern dieses heimatliche Gefühl ebenso, wie die jene Kette aus gebogenem Draht von Bianca Turner, die die heimische Tierwelt mit Hase, Vogel und Fuchs tragbar macht. Meist sind es Erinnerungen, die ihren Ausdruck in Silber, Kupfer oder einem reizvollen Materialmix mit einem Edelstein finden. Malpinsel der Kindheit etwa, die mit einem Grasbüschel graniert, zur Brosche werden oder wie bei Turners Knopfketten aus weißen oder schwarzen Steinen, die helle und dunkel Erfahrungen wie Perlen auf eine Kette reihen und so das Leben ausmachen. Auch für Martina Roth liegt die Heimat oft im Detail. Im heimischen Kühlschrank etwa oder dem Zahnputzbecher im Bad. Zwischen Johannisbeergelee und Thommisenf, dem ökotestgeprüften Seifenspender und den Ritualen des Alltags. Und so bildet sie genau jene Gegenstände ab und mit ihnen ein Gefühl, das jeder kennt und ganz zwangsläufig Heimat entstehen lässt. Eine andere Perspektive nimmt dagegen Bettina Goetz ein. Ihre Acrylbilder nähern sich der Heimat von Oben – der Vogelperspektive. Landkartenausschnitte in unterschiedlicher Vergrößerungsstufe stellen den Lebensort ins Zentrum. Maintal oder Frankfurt, Offenbach oder auch Aleppo in Syrien wobei letzterer den schmerzlichen Verlust von Heimat in den Mittelpunkt rückt.
Die Ausstellung ist noch bis 7. Juli zu sehen. Öffnungszeiten sind dienstags und donnerstags zwischen 16 und 18 Uhr.

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