Hanau – (grü) „Dem Kulturfond
Frankfurt ist mit der Lesung von Silke Scheuermann ein großer Coup gelungen“,
so die Hanauer Museumsdirektorin Dr. Katharina Bechler. Eine große literarische
Stunde versprach Bechler im Museum Philippsruhe, an der mit rund 20 Besuchern
allerdings nur wenige Lyrikfreunde teilnehmen wollten. Im Rahmen der
Frankfurter Lyriktage wurde diese Reihe, in Kooperation mit dem Fachbereich Kultur, Stadtidentität und
Internationale Beziehungen der Stadt Hanau, erstmals in das Frankfurter Umland
ausgeweitet. Neben der Autorin, die auf zahlreiche Preise und Stipendien
verweisen kann, moderierte der Literaturchef des Nachrichtenmagazins Focus, Dr.
Uwe Wittstock, die Veranstaltung.
„Skizze vom Gras“ (Schöffling 2014),
so der Gedichtband, den Scheuermann dem Hanauer Publikum vorstellte. Die
Gedichte reflektieren Klimakatastrophen, Artensterben und die Zukunft der
menschlichen Gattung. In dem Gedicht „die Wandertaube“, einer ausgestorbenen
Taubenart, stellt Scheuermann die Frage nach der Sinnhaftigkeit eines zweiten
Schöpfungsaktes, bei technischer Machbarkeit, durch Menschenhand. Scheuermann
beschreibt eine Zeit der Auflösung und imagiert Utopien wie. „Es war das Jahr,
indem sie das Ministerium für Pflanzen auflösten“; lyrische Spekulationen um
grüne Dahlien, Säbelzahntiger und geklonte Wandertauben.
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