Sonntag, 14. April 2013

Bild gewordene Ideen


Hanau. Bild gewordene Ideen nannte Laudator Michael Kolod die Arbeiten seines Künstlerkollegen Nicolas Vassiliev, der seit vergangenem Samstag bis zum 28. April mit einer Auswahl von Zeichnungen und Gemälden in der Remisengalerie des Hanauer Kulturvereins im Schloss Philppsruhe zu Gast ist. Kolod bescheinigte dem Aussteller aus Frankfurt enorme Begabung, die es ihm erlaube, bei seinen Arbeiten „ollkommen unakademisch“ vorzugehen. Eine Arbeitsweise, aus der sich der besondere Reiz der Bilder aus dem Atelier von Nicolas Vasilliev ergibt.

Insbesondere bei den Tuschezeichnungen, für die die unterschiedlichsten Menschen Portrait gesessen haben. Inszeniert nur insofern, als Vassiliev ein Teil der Umgebung mit einfängt. In einfachen, klaren Linien, mehr angedeutet als ausgeführt, weder schattiert noch in Halbtöne differenziert bannt er seine Modelle – und fängt dennoch ihre unterschiedlichen Chraktere ein. „Die konsequente Hingabe an den Moment des Strich ziehens,“ so Michael Kolod. Abstraktionen in Öl und Acryl zeigt Vassiliev im zweiten Raum der Galerie. Farbintensive Arbeiten, in denen Formen aus Architektur, Technik und Natur eine durchaus spannende Verbindung eingehen. Ob die blattähnlichen Objekte das stilisierte Räderwerk stoppen oder speisen, die Deutung liegt beim Betrachter. Die ihrem Schachbrett enthobenen und vor einem surrealen Himmer schwebenden Schachfiguren, sie werden zur Gemeinschaft, und lassen ihre Bestimmung der sich gegenseitig schlagenden Figuren hinter sich. Vassilievs Bildspraxche ist vielfältig. Das zeigt sich auch im Ausschankraum, wo ein Teil seiner Frankfurter Stadtansichten gezeigt werden. Stürzende Linien, dem Bildformat angepasste Perspektiven und eine große Tiefe pressen Frankfurt ins Kleinformat bei großem Wiederkennungswert.
Die Ausstellung „Portraits und Abstraktionen“ von Nocolas Vassiliev ist samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet und dauert noch bis zum 28. April

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