Freitag, 19. April 2013

Projektbüro „Aktive Kerne“ informiert seit zwei Jahren zum Stadtumbau

"Die Qualität der Fragen hat sich spürbar verändert." Andreas Jäger, Leiter des städtischen Projektbüros am Freiheitsplatz sieht sich inzwischen häufiger mit sehr projektbezogenen Anregungen oder kritischen Anmerkungen konfrontiert. "Die Menschen, die heute ins Projektbüro kommen, wissen meistens grundsätzlich über den Stadtumbau Bescheid und wollen gezielte Informationen zu einzelnen Baumaßnahmen", weiß Jäger zu berichten. Das sei in den ersten Wochen nach der Eröffnung noch ganz anders gewesen.
Seit zwei Jahren gibt es mit dem Projektbüro am Freiheitsplatz eine feste Anlaufstelle für interessierte Bürgerinnen und Bürger, die hier die Möglichkeit haben, in allen Fragen des Stadtumbaus sowie zum hessischen Landesförderprogramm "Aktive Kernbereiche" fachkundige Gesprächspartner zu treffen und fundierte Informationen zu bekommen. Dass sowohl die Entscheidung für eine solche Einrichtung als auch die Wahl des Standortes die richtige war, zeigen nach den Worten von Martin Bieberle, als Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung auch verantwortlich für das Projektbüro, die Zahlen deutlich.
Der Ansiedlung des Büros vorausgegangen war die Überlegung, dass die Zeit des tiefgreifenden Wandels, der mit der Innenstadtneugestaltung einhergeht, mit maximaler Transparenz und Information begleitet werden sollte. Gleichzeitig hat das Projektbüro "Hanau baut um - Aktive Kernbereiche" von Anfang an das sogenannte Kernbereichsmanagement übernommen, das durch die Teilnahme am Städtebauförderprogramm "Aktive Kernbereiche" obligatorisch ist. Daneben gibt es hier umfassende Informationen zum "City-Konjunkturprogramm", das sicherstellen will, dass auch die Bestandslagen von der Neugestaltung der Hanauer Innenstadt profitieren können.
Inzwischen sind immerhin 386 Öffnungstage seit dem offiziellen Startschuss im April 2011 vergangen. Das zehnköpfige Team aus Mitarbeitern der Stadt Hanau und der NH Projektstadt besetzt neben Andreas Jäger die insgesamt 23 Beratungsstunden, die mittwochs bis samstags angeboten werden.
"Frequenzstärkster Tag ist der Mittwoch, wenn parallel der Wochenmarkt in der Innenstadt stattfindet". Dabei fällt den Mitarbeitern im Projektbüro auf, dass an diesem Tag oft auch interessierte Menschen aus dem Umland vorbeikommen, die nach den Worten von Andreas Jäger dem Gesamtvorhaben "wesentlich positiver gegenüberstehen als mancher Hanauer. Wir bekommen hier oft zu hören, dass die Stadt sich auf einen guten Weg gemacht hat und von vereinzelten Gegenstimmen nicht beirren lassen soll."
Damit sich auch Berufstätige umfassend informieren können, ist das Büro auch samstags geöffnet, eine Möglichkeit, die rege genutzt wird, denn der Wochenend-Tag ist der am zweitstärksten frequentierte Tag.
Immerhin knapp 3.000 Besucherinnen und Besucher sind in den letzten zwei Jahren ins Projektbüro gekommen. Ihre individuelle Verweildauer ist sehr unterschiedlich, so der Leiter des Büros. Manche Fragen seien sehr schnell zu beantworten oder der Besucher ist nur an gedrucktem Info-Material interessiert, in anderen Fällen leisten die Mitarbeiter echte Überzeugungsarbeit und die kostet mitunter Zeit.
Einen Höhepunkt hat die Besucherzahl zwischen Februar und April 2012 erlebt. Seinerzeit habe der Stadtumbau mit der Sperrung des Freiheitsplatzes greifbare Formen im Stadtleben angenommen. "Damals wollten die meisten einfach wissen, was denn hier passiert, oder sich über die Fällung der Bäume beschweren." Allein in diesen drei Monaten zählte das Team mehr als 600 Besucherinnen und Besucher in den Räumen am Freiheitsplatz. "Es ist uns nicht immer gelungen, die Gegner des Stadtumbaus umzustimmen. Aber viele, die aus reiner Unwissenheit mit großer Skepsis und Vorbehalten zu uns gekommen sind, ließen sich von den Argumenten und positiven Auswirkungen überzeugen."
Ebenfalls zu den Aufgaben des Projektbüros gehört die Organisation und Durchführung der Außendarstellung bei Veranstaltungen wie dem Bürgerfest, den Konversionswochenenden oder auch am Verkaufsoffenen Sonntag. "Deshalb ist die Zahl der Menschen, die wir in den letzten zwei Jahren mit unserem Informationsangebot erreicht haben, sehr viel größer."
Seit einigen Tagen gibt es ein neues Angebot, das wieder verstärkt Menschen ins Projektbüro kommen lässt, denn dort können interessierte Bürgerinnen und Bürger unter Anleitung die sogenannte Panorama-Tour durch das neue Hanau machen. "Die 3-D-Ansichten der neugestalteten Innenstadt werden durchweg positiv aufgenommen und überzeugen auch jene Zweifler, die bisher keine echte Vorstellung von dem künftigen Aussehen beispielsweise des Forums Hanau hatten." Die Möglichkeit, virtuell die neuen Straßenräume und Fassaden zu betrachten, macht nicht nur "Lust auf das neue Hanau, sondern zeigt sehr anschaulich, worauf sich die Hanauerinnen und Hanauer ebenso wie die Besucher aus dem Umland schon heute freuen können," versucht Andreas Jäger mit dem positiven Ausblick über die aktuelle Belastung durch die Baustellen hinwegzutrösten.
Die eine Frage aus den Anfangstagen, wo denn jetzt das früher hier untergebrachte Reisebüro zu finden sei, muss sich Andreas Jäger und Team jedenfalls nicht mehr stellen lassen. Inzwischen hat es sich herumgesprochen, dass am Freiheitsplatz 10 der Stadtumbau im Mittelpunkt steht und nicht die nächste Busreise in fernere Regionen. (Mitteilung der Stadt Hanau)

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