Samstag, 27. April 2013

"Mörderische Bilderrätsel" in Seligenstadt


„Tatort Hanau“, „eine Leiche zum  Espresso“ oder „Mörderische Bilderrätsel“ sind die Titel einer Krimitrilogie der Autoren Dieter Kögel und Matthias Grünewald. Schauplatz ist   Hanau, eine Kleinstadt im Dunstkreis der Metropole Frankfurt. Und so will auch Jungkommissar Mario Weinrich lieber heute als morgen weg, dorthin wo das Leben pulsiert.  Hamburg, Berlin oder München sind seine beruflichen Zielorte. Doch er hängt fest. Am 5. Mai stellen sie „Mörderische Bilderrätsel“ in  Seligenstadt vor. Beginn: 11 Uhr. Anmeldungen bei „der Buchladen“, Bahnhofstraße 18, 06182 9485485. Und wie immer geht es dabei um Geschichten rund um die Stadt das Leben und den ganzen Rest.   (Ein Interview mit den Autoren für die Hanauer Netzzeitung)

 

Was  ist so schlimm an Hanau, dass ihr Ermittler ständig von einem neuen Aufgabengebiet träumt?

Hanau gilt als Ort per se als unattraktiv, vielleicht vergleichbar mit Wanne Eickel oder Castrop Rauxel. Es ist diese Vorstellung im Kopf  die meist auch verhindert, dass man sich überhaupt mit der Stadt einlässt und beständig von einem anderen Ort träumt, an dem ein glückliches Leben möglich scheint. Überall aber nicht hier.  Aber nicht jeder  kann sich seinen Traum von einem Leben auf einer Südseeinsel erfüllen und so ist  auch das Leben von Mario Weinrich ein Angleichen an die Wirklichkeit.

Das hört sich an wie Resignation?

Weit davon entfernt. Erst wenn ich die Realitäten akzeptiere, ist Veränderung möglich. Dies passiert auch dem Kommissar. Letztlich bekommt er eine Stelle in  Mainz angeboten – und er lehnt ab.  Inzwischen hat er  sich mit der Stadt arrangiert,  Menschen kennengelernt und  er hat Leben gelebt. Er ist Teil der Stadt geworden. Letztlich ist es egal wo man lebt. Jeder Ort ist ein guter Ort. Sehnsüchte und Träume vernebeln nur die Wahrnehmung.

Neben der Stadt hat man den Eindruck, dass es in ihren Krimis weniger um den Fall geht, als um jenes Leben. Täuscht dieser Eindruck?

Jein. Beides ist wichtig. Der Fall erzeugt die Spannung. Natürlich möchte man als Leser wissen, wie die Geschichte ausgeht. Aber zugleich reiben sich die Figuren auch an diesem Fall. Dabei geschieht Veränderung im Leben der Figuren. Der Fall gibt den Rhythmus vor und ist der Hintergrund vor dem alles abläuft. In „eine Leiche zum Espresso“ scheint der Fall die Ermittler tatsächlich zu stören, denn es gibt so viele private Baustellen, dass für ihre eigentliche Arbeit kaum Zeit scheint. Doch genaugenommen gibt es keine Trennung zwischen Beruf und Privat. Alles gehört zusammen. Mario Weinrich hat Geldsorgen und handelt in seiner Freizeit mit italienischen Schuhen und dieses Geschäft bringt ihn auch der Lösung des Falles näher. Dies versuchen wir auch auf unseren Lesungen zu erzählen, denn da erfährt der Leser eigentlich nur sehr wenig über das Buch, dafür umso mehr über den ganzen Rest.

 

Der wäre?

Das Leben, einfach nur das Leben. In „Mörderische Bilderrätsel“ kämpfen die Ermittler zugleich gegen überflüssige Pfunde an, gegen eine geheimnisvolle Rosenerkrankung, Weinrichs Freundin hat einen anderen. Aus Frust trinkt Weinrich zu viel Alkohol und verliert seinen Führerschein und der Polizeichef will ihn loswerden. Eine Katastrophe jagt die nächste und es stellt sich die Frage: Wie überlebt man das, wie kommt man da wieder raus?

Verraten Sie uns wie?

Dafür haben wir kein Patentrezept. Zumindest lassen sich die Ermittler nicht unterkriegen. Sie machen einfach weiter, unbeirrbar. Mit einem großen Vertrauen in das Leben als solches. Wenn es bergab geht muss es auch irgendwann wieder bergauf gehen. Dadurch lassen sie sich, egal was passiert, nicht so sehr in ihren Grundfesten erschüttern und entwickeln keine persönlichen Untergangsszenarien. Im Gegenteil: Sie sehen das Leben sehr optimistisch und positiv.

Wird deswegen in Ihren Lesungen so viel gelacht?

Das liegt eher an den Situation, die die Figuren der Geschichte erleben. Das fängt an bei der Parkplatzsuche, dem Chaos im örtlichen Museum, bei dem die Mitarbeiter vor allem auf den pünktlichen Feierabend achten, oder am Verhalten des Bürgermeisters der Stadt, der kein Blitzlicht auslässt um sich und seine Sache ins rechte Licht zu rücken.  In diesem Sinne beschreiben wir Alltagssituationen, die jeder so oder ähnlich schon mal erlebt hat und daher wiedererkennt. Das beinhaltet einen gewissen Unterhaltungswert.

 

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