Sonntag, 14. April 2013

Silbertriennale eröffnet


Hanau. Die im Dreijahresrhythmus stattfindende Silbertriennale gehört zu den Höhepunkten im Ausstellungsprogramm des Deutschen Goldschmiedehauses. Am morgigen Sonntag öffnet die 17. Silbetriennale International ihre Tore. Über 100 Teilnehmer aus 22 Nationen haben sich an dem Wettbewerb beteiligt, 80 Exponate von 63 Künstlern sind ab morgen bis zum 9. Juni im Goldschmiedehaus zu sehen. Die seit 1965 ausgerichtete Veranstaltung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Gesellschaft für Goldschmiedekunst und des Deutschen Goldschmiedfehauses in Hanau und gehört zu den weltweit bedeutendsten Aktivitäten dieser Art, wie die Leiterin des Goldschmidehauses, Dr. Christianne Weber – Stöber bei einer Vorabbesichtigung am Freitag unterstrich.

Funktionales ist zu sehen. Kannen, Vasen, Besteck, Schalen. Aber die Silbertriennale verleitet die Metallbildner und Silberschmiede auch zunehmend immer wieder dazu, kreative Absichten vor die Funktion zu stellen. Und so finden sich in der sehenswerten Schau viele getriebene oder gegossene Objekte, die nur dem Zweck folgen, das Auge des Betrachters zu erfreuen und der Fantasie Flügel zu verleihen. „Viele Objekte stehen einfach für sich selbst,“ so die Leiterin des Hauses. Sie bieten indes auch verblüffende Einsichten. Fein wie ein Spinnenetz hat Yu-Fang Chi ihr fragiles Objekt aus feinstem Silberdraht gedreht und gewebt und dem Material eine fast Textile Anmutung verliehen. Maja Houtmans Objekt „“Bobelokaptilo“ aus feinem Silberdraht erinnert an eine Zusammenballung von Fruchtständen. Wie überhaupt viele gezeigte Arbeiten sich anlehnen an den Formenreichtum aus der Natur. Mit aufwändigen Emaillierungen verleiht Young-I Kim dem Silber seines Gefäßes einen ganz neuen Charakter. Holz, Acryl, Graphit korrespondieren bei anderen Stücken mit dem Edelmetall, setzen Akzente, nehmen die Strenge.

Bei der Ausstellungseröffnung am Sonntag, 14. April, 11.30 Uhr, wird der Münchner Künstler und Goldschmied für sein Gefäß „Simultanea“ mit dem Preis der Jury ausgezeichnet, der von der Firma Robbe & Berking gestiftet wird und mit 4000 Euro dotiert ist. Der Lions Club Hanau hat mit seinem finanziellen Engagement dafür gesorgt, dass auch wieder Nachwuchsfördferpreise vergeben werden können. Die gehen an Christoph Weißhar aus Nürnberg, Sang Deok Han aus Seoul, und an Young-I Kim aus Hildesheim. Öffentliche Führungen durch die Ausstellung bietet das Goldschmiedehaus am 28. April und am 12. Mai jeweils von elf bis zwölf Uhr an, zwischen 12.30 Uhr und 13 Uhr gibt es am 24. April und am 29. Mai Kurzführungen. Sonderführungen, so Dr. Christianne Weber-Stöber, seien aber nach telefonischer Anmeldung ebenfalls jederzeit möglich. Zur Ausstellung ist ein umfangreicher Katalog erschinen, der im Goldschmiedehaus für 25 Euro erstanden werden kann. Nach Ende der Ausstellungsdauer in Hanau zieht die Silbertriennale weiter in das National Museum of Decorative Arts in Trondheim, ist ab August dann im Silberwarenmuseum Ott-Pauschersche Fabrik in Schwäbisch Gmünd zu sehen, bevor sie im November im Deutschen Klingenmuseum in Solingen naufgebaut wird. Auch bei der Messe Ambiente in Frankfurt und der Inhorgenta in München wird die Silbertriennale zu Beginn des Jahres 2014 für Furore sorgen. dk

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