Sonntag, 14. April 2013

runder Tisch soll Fachärzteversorgung beleuchten


 "Ich will es jetzt genau wissen, denn die in der Studie beschriebene Situation rund um das Thema Facharzt-Versorgung ist unbefriedigend. Daran gibt es gar keinen Zweifel." Auch wenn Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky davon überzeugt ist, dass es sich bei den zum Teil übermäßig langen Wartezeiten für Facharzt-Termine nicht um ein rein Hanauer Phänomen handelt, sieht er angesichts des berechtigten Unmuts dringenden Handlungsbedarf. "Leider gibt die Studie aber nicht einen einzigen Hinweis darauf, wo die Ursachen für den unerfreulichen Zustand in unserer Stadt liegen", stellt der Hanauer OB fest. Er will es deshalb nicht dabei belassen und noch vor der Sommerpause eine lokale Bestandsaufnahme machen. "Es drängt sich der Eindruck auf, dass es in Hanau zu wenig Fachärzte gibt", greift Kaminsky einen laut gewordenen Vorwurf auf. Gemeinsam mit ortskundigen Fachleuten will er deshalb hinterfragen, ob die Situation in der Brüder-Grimm-Stadt tatsächlich signifikant schlechter ist als in anderen Kommunen. "Trotz aller offenen Fragen, die sie hinterlässt, zeichnet die Studie ein derart unerquickliches Bild, das wir nicht einfach ignorieren können."
Erste Gespräche deuten darauf hin, dass er mit seinem Vorstoß, einen "Runden Tisch" zu diesem Thema zu initiieren, auf offene Ohren bei allen am System Beteiligten trifft. Sowohl beim Hanauer Ärzteverein, wo er in der Vorsitzenden Maria Haas-Weber eine engagierte Mitstreiterin gefunden hat, als auch bei der Kassenärztlichen Vereinigung Hessens ist er mit seinem Vorschlag auf eine positive Resonanz gestoßen. "Es ist unter diesen Umständen ein glücklicher Zufall, dass mit der Dr. Detlef Oldenburg derzeit ein Hanauer Mediziner die Fachärzte im sechsköpfigen Hauptausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KV Hessen) vertritt."
In einem persönlichen Gespräch haben der OB und der in Hanau niedergelassene Hals-Nasen-Ohrenarzt vereinbart, dass unter Beteiligung des Klinikums Hanau, das durch den Ärztlichen Direktor Dr. André Michel vertreten sein wird, sowie des St. Vinzenzkrankenhauses alle an der medizinischen Versorgung Beteiligten ihre Erfahrungen und Fachkenntnisse der komplexen Materie zusammentragen sollen. Dabei sollen auch die Krankenkassen wie AOK, DAK, TKK oder Barmer GEK-Hanau, für die Regionalchef Karl-Georg Wolff bereits seine Mitarbeit zugesichert hat, mit ins Boot geholt werden, wenn es darum geht, gemeinsam zu beleuchten, welche konkreten Chancen es gibt, in einer konzertierten Aktion eventuell bestehende Missstände positiv zu verändern. (Mitteilung der Stadt Hanau)

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