Mittwoch, 21. November 2012

ehemalige Militärflächen als Wohngebiet begehrt

Junge Familien mit Kindern bevorzugen die neuen Wohngebiete, die auf den ehemals militärisch genutzten Konversionsliegenschaften in den Stadtteilen Lamboy und Wolfgang entstanden sind. Rund die Hälfte der Bewohner ist aus den umliegenden Gemeinden zugezogen. Das ist in Kürze das Fazit einer Untersuchung im Auftrag des Hanauer Stadtplanungsamts über die neuen Bewohner der Konversionsgebiete in Hanau, die Oberbürgermeister Claus Kaminsky heute den Mitgliedern des Magistrats präsentierte.
Im Mittelpunkt der Arbeit von Dr. Heinz Sautter, einem Spezialisten für Stadt- und Regionalplanung, standen die demographischen Merkmale und die Herkunft der Bewohner, die auf ehemaligen US-Militärflächen in Hanau gezogen sind. "Wir wollten wissen welche Menschen aus welchen Herkunftsorten in die Konversionsgebiete ziehen.", erläuterte der OB, der selbst zu den Bürgerinnen und Bürgern gehört, die inzwischen auf einem ehemaligen Kasernengelände wohnen. Für die weiteren städtebaulichen Planungen der Stadt seien solche Informationen von großer Bedeutung.
"Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass wir bei der Konversion der ehemaligen US-Liegenschaften alles richtig gemacht haben!", nimmt Kaminsky vorweg. "Zum einen haben wir neuen attraktiven Lebensraum für Hanauer Bürgerinnen und Bürger geschaffen und zum anderen mit den vielseitigen und qualitativ hochwertigen Angeboten auch viele Menschen dazu bewegt nach Hanau zu ziehen." Die verschiedenen Alters - und Familienstrukturen in den unterschiedlichen Wohnformen und Siedlungen mache deutlich, dass das Wohnangebot auf den Konversionsgeländen weit genug gefächert sei, um für alle Altersklassen sowie auch Familien, Paare und Singles von Interesse zu sein, so der OB.
Untersucht wurden die Einwohnermeldedaten und Statistiken verschiedenerer Konversionsgebiete der Stadt Hanau. Zusätzlich machte Sautter eine Ortsbegehung, um die Gebäude nach Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Mehrfamilienhäuser zu differenzieren. Auch eine mündliche Befragung, der an der Konversion beteiligten Investoren und Entwickler, floss in die Untersuchung mit ein. Untersuchungsgebiete waren die Yorckhof-Kaserne - heute Yorckhof-Stadtvillen - und das ehemalige Cardwell-Family-Housing - heute Cardwell-Siedlung - im Stadtteil Lamboy sowie die ehemalige New Argonner Kaserne in Wolfgang - heute Argonnerpark . Auch die neue Coloneo-Siedlung auf dem ehemaligen Dekalin-Werksgelände wurde in die Untersuchung mit einbezogen. Hier war ehemals zwar kein Militär angesiedelt. Doch auch die Umwandlung von zuvor industriell genutzten Liegenschaften zählt als Konversion, daher wurde das Gebiet in die Erhebung mit einbezogen.
Laut Bericht ist die Altersstruktur der Bewohner in den Konversionsgebieten von einem überdurchschnittlich hohen Anteil an Personen im Alter von 30 bis 45 Jahren geprägt. Auch der Anteil der 18 bis 30 Jährigen sowie der Kinder unter sechs Jahren ist deutlich höher als im Durchschnitt der Stadt Hanau. "Das deutet darauf hin, dass einige der neuen Wohngebiete bevorzugt von jüngeren Familien bezogen werden", so Sautter. Das gelte besonders für die sanierten und neu gebauten Einfamilienhäuser im Argonnerpark, sowie für die sanierten Wohnungen in der Cardwell-Siedlung. "Hier ist der Anteil an Kinder und Jugendlichen überdurchschnittlich hoch."
Die Bewohnerstruktur in den Yorckhof-Stadtvillen sowie der Coloneo-Siedlung sei stärker von Alleinlebenden und Paaren ohne Kinder geprägt. "Wobei jüngere Personen eher Wohnungen im Yorckhof bevorzugen, während Personen mittleren Alters und Senioren sich lieber im Coloneo niederlassen", so der Bericht. Knapp die Hälfte der in den Konversionsgebieten Wohnenden, sei von außerhalb Hanaus zugezogen. Vor allem aus Bruchköbel, Maintal und anderen umliegenden Gemeinden gab es viele Zuwanderer. Eine Ausnahme bildet die Cardwell-Siedlung: Fast drei Viertel der zugezogenen Personen wohnten vorher in einem anderen Hanauer Stadtteil. Auch die Einfamilienhausbesitzer im Argonnerpark kamen mehrheitlich aus Hanau. Die meisten auswärtigen Neuzugänge zog der Yorckhof mit seinen hochwertigen Wohnungen an.
"Insgesamt zeichnen sich die untersuchten Konversionsgebiete durch eine heterogene, sozial stabile Bewohnerstruktur aus. Besondere sozialplanerische Maßnahmen (….) scheinen daher nicht erforderlich", schließt Sautter seinen Bericht. (Pressemitteilung der Stadt Hanau)


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