Junge Familien mit Kindern bevorzugen die neuen Wohngebiete, die auf den ehemals
militärisch genutzten Konversionsliegenschaften in den Stadtteilen Lamboy und
Wolfgang entstanden sind. Rund die Hälfte der Bewohner ist aus den umliegenden
Gemeinden zugezogen. Das ist in Kürze das Fazit einer Untersuchung im Auftrag
des Hanauer Stadtplanungsamts über die neuen Bewohner der Konversionsgebiete in
Hanau, die Oberbürgermeister Claus Kaminsky heute den Mitgliedern des Magistrats
präsentierte.
Im Mittelpunkt der Arbeit von Dr. Heinz Sautter, einem
Spezialisten für Stadt- und Regionalplanung, standen die demographischen
Merkmale und die Herkunft der Bewohner, die auf ehemaligen US-Militärflächen in
Hanau gezogen sind. "Wir wollten wissen welche Menschen aus welchen
Herkunftsorten in die Konversionsgebiete ziehen.", erläuterte der OB, der selbst
zu den Bürgerinnen und Bürgern gehört, die inzwischen auf einem ehemaligen
Kasernengelände wohnen. Für die weiteren städtebaulichen Planungen der Stadt
seien solche Informationen von großer Bedeutung.
"Die Ergebnisse der
Untersuchung zeigen, dass wir bei der Konversion der ehemaligen
US-Liegenschaften alles richtig gemacht haben!", nimmt Kaminsky vorweg. "Zum
einen haben wir neuen attraktiven Lebensraum für Hanauer Bürgerinnen und Bürger
geschaffen und zum anderen mit den vielseitigen und qualitativ hochwertigen
Angeboten auch viele Menschen dazu bewegt nach Hanau zu ziehen." Die
verschiedenen Alters - und Familienstrukturen in den unterschiedlichen
Wohnformen und Siedlungen mache deutlich, dass das Wohnangebot auf den
Konversionsgeländen weit genug gefächert sei, um für alle Altersklassen sowie
auch Familien, Paare und Singles von Interesse zu sein, so der OB.
Untersucht
wurden die Einwohnermeldedaten und Statistiken verschiedenerer
Konversionsgebiete der Stadt Hanau. Zusätzlich machte Sautter eine Ortsbegehung,
um die Gebäude nach Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Mehrfamilienhäuser zu
differenzieren. Auch eine mündliche Befragung, der an der Konversion beteiligten
Investoren und Entwickler, floss in die Untersuchung mit ein.
Untersuchungsgebiete waren die Yorckhof-Kaserne - heute Yorckhof-Stadtvillen -
und das ehemalige Cardwell-Family-Housing - heute Cardwell-Siedlung - im
Stadtteil Lamboy sowie die ehemalige New Argonner Kaserne in Wolfgang - heute
Argonnerpark . Auch die neue Coloneo-Siedlung auf dem ehemaligen
Dekalin-Werksgelände wurde in die Untersuchung mit einbezogen. Hier war ehemals
zwar kein Militär angesiedelt. Doch auch die Umwandlung von zuvor industriell
genutzten Liegenschaften zählt als Konversion, daher wurde das Gebiet in die
Erhebung mit einbezogen.
Laut Bericht ist die Altersstruktur der Bewohner in
den Konversionsgebieten von einem überdurchschnittlich hohen Anteil an Personen
im Alter von 30 bis 45 Jahren geprägt. Auch der Anteil der 18 bis 30 Jährigen
sowie der Kinder unter sechs Jahren ist deutlich höher als im Durchschnitt der
Stadt Hanau. "Das deutet darauf hin, dass einige der neuen Wohngebiete bevorzugt
von jüngeren Familien bezogen werden", so Sautter. Das gelte besonders für die
sanierten und neu gebauten Einfamilienhäuser im Argonnerpark, sowie für die
sanierten Wohnungen in der Cardwell-Siedlung. "Hier ist der Anteil an Kinder und
Jugendlichen überdurchschnittlich hoch."
Die Bewohnerstruktur in den
Yorckhof-Stadtvillen sowie der Coloneo-Siedlung sei stärker von Alleinlebenden
und Paaren ohne Kinder geprägt. "Wobei jüngere Personen eher Wohnungen im
Yorckhof bevorzugen, während Personen mittleren Alters und Senioren sich lieber
im Coloneo niederlassen", so der Bericht. Knapp die Hälfte der in den
Konversionsgebieten Wohnenden, sei von außerhalb Hanaus zugezogen. Vor allem aus
Bruchköbel, Maintal und anderen umliegenden Gemeinden gab es viele Zuwanderer.
Eine Ausnahme bildet die Cardwell-Siedlung: Fast drei Viertel der zugezogenen
Personen wohnten vorher in einem anderen Hanauer Stadtteil. Auch die
Einfamilienhausbesitzer im Argonnerpark kamen mehrheitlich aus Hanau. Die
meisten auswärtigen Neuzugänge zog der Yorckhof mit seinen hochwertigen
Wohnungen an.
"Insgesamt zeichnen sich die untersuchten Konversionsgebiete
durch eine heterogene, sozial stabile Bewohnerstruktur aus. Besondere
sozialplanerische Maßnahmen (….) scheinen daher nicht erforderlich", schließt
Sautter seinen Bericht. (Pressemitteilung der Stadt Hanau)
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