Samstag, 9. März 2013

FR Mitarbeiter demonstrieren vor dem Landesparteitag der SPD in Hanau


Hanau. Drucker und Redakteure, die durch die Insolvenz der Frankfurter Rundschau arbeitslos geworden sind, demonstrierten am vergangenen Samstag auf dem Hanauer Schloßplatz vor dem Congresspark gegen die die Geschäftspolitik der SPD eigenen Medienholding ddvg, die zusammen mit der Mediengruppe DuMont Schauberg aus Köln für die unafhaltsame Talfhafahrt der FR verantwortlich sei. Den SPD Landesparteitag im Congress Park sahen die Betroffenen als gute Gelegenheit dazu an, auf den Prüfstand zu stellen, wie ersnt es der SPD mit dem Thema soziale Verantwortung ist. Doch genauso wie auf gerechte Abfindungen und einen Sozialplan mussten die Demonstranten auf dem Schloßplatz am Samstag auf ein Statement der Politik warten.


Über eine halbe Stunde waren Betriebsrat und ehemalige Mitarbeiter darum bemüht, den hessischen SPD Chef Thorsten Schäfer-Gümbel vor das Megaphon zu bekommen. Doch der Parteivorsitzende verließ den Parteitag erst, als Per Steinbrück seine Rede an die Genossen beendet hatte und in seiner Limousine abgerauscht war. Selbst dann jedoch konnte Schäfer-Gümbel keinen Trost spenden. Außer vollstem Verständnis für die Wut und Enttäuschung der Betroffenen hatte der Landespolitiker nichts zu bieten, als er sich schließlich den Demonstranten stellte. Und die sind stinkesauer. Denn die Eigentümre DuMont Schauberg und ddvg hätten seit acht Jahren vergeblich versucht, das Unternehmen zu sanieren. Unter Beteiligung der Mitarbeiter, die bei tariflichen Leistungen viel Verzicht geübt hatten, wie die Sprecher betonten. Mit dem Ergebnis, dass die Eigner nun die „billigste und verantwortungsloseste Variante“ zum Ausstieg gewählt hätten: Die Insolvenz. „Wir als ehemals Becshäftigte werden dadurch neben dem Verlust unseres Arbeitsplatzes auch noch um angemessene Abfindungen gebracht,“ kritisiert die Gewerkschaft ver.di. „Gerade mal 500 Euro pro Beschäftigungsjahr sollen wir durchschnittlich erhalten. Für jahrelange Schicht-, Nacht- und Wochenendarbeit.“

Und das Geld fließe erst, wenn das Insolvenzverfahren abgeschlossen sei. „Das kann noch Jahre dauern,“ befürchtet ver.di. „Wer bis dahin keine Arbeit findet und auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen ist, geht völlig leer aus.“
Die Demonstranten forderten von den Gesellschaftern die Vorfinanzierung und die sofortige Auszahlung des Insolvenzsozialplanes und die Finanzierung und Ausarbeitung eines Sozialplanes der sich an den branchenüblichen Regelungen orientiert. Bei der Protestkundgebung am Samstag ließen die Teilnehmer keinen Zweifel daran, dass sie ihre berechtigten Forderungen lautstark weiterverfolgen werden

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