Hanau(DK). Die Familienberatungsstelle des Albert Schweitzer
Kinderdorfes in Hanau setzt b ei ihrem Beratungsprgramm vferstärkt auf frühe
Hilfen. Die Familienhebammen Stefanie Schmidt und Corinna Henning betreuen jung
Familien im Bedarfsfall bis Ende des ersten Lebensjahres eines Kindes, um die
Bindung zwischen Eltern und Kind zu festigen. Mit im Boot: Diplom-Pädagogin
Gudrun Meyer-Wehmann, die familiäre Dissonanzen wieder in ruhigeres Fahrwasdser
lenkt. „Das Fundament,“ so Mechthild Sckell, Leiterin der ask
Familienberatungsstelle in Hanau, auf das „das spätere Haus gebaut wird.“ Ohne
verlässliche Bindung im frühkindlichen Alter sei auch Bildung nur schwer
möglich.
Dies stellen die Berater in der Familienberatung immer
wieder fest, wenn Eltern von Kindern im Grundschulalter vorsprechen. Denn wenn
die Schule zum Lebensalltag hinzukomme, werden die Defizite offensichtlich,
weiß Mechthild Sckell. Fast 40 Prozent der vorgestellten Kinder seien im
Grudnschulalter. Unkonzentriert, schnell wütend, Interessenlos, so würden
Eltern das Verhalten ihrer Schützlinge beschreiben. Mit dem Programm
„Kids-Time,“ basierend auf der aus England stammenden Multifamilientherapie,
finden Eltern und Kinder in regelmäßigen Treffen wieder den Weg zueinander,
lernen, etwas gemeinsam zu tun und Spaß miteinander zu haben.
Selbstverständlichkeiten eigentlich, die aber häufig im Alltag untergehen wegen
Stress, Mehrfachbelastung durch Haushalt, Erziehung und Beruf, oder auch akuter
Geldsorgen. Trennungssituationen sind ebenfalls in vielen Fällen Faktoren, die
sich stark belastend auf die Kinder auswirken. „Wenn Eltern im Krieg sind, dann
hat das gravierende Folgen,“ so die Leiterin der Familienberatungsstelle, die
auch in solchen Situationen wichtige Hilfestellungen gibt.
Tendenz steigend. Gab es im Jahr 2011 bei der für den
Altkreis Hanau zuständigen ask Familienberatungsstelle 692 Neuaufnahmen bei den
Beratungen, stieg die Zahl im verganghenen Jahr auf 743. Mit der Fallübernahme
aus dem vorhergehenden Jahr hatte die ask somit 917 Fälle zu bearbeiten. Der
Kontakt mit Kliniken, Kitas und Schulen ist es, der den Klienten in der Regel
den Weg zur Familienberatungsstelle weist. Und deren Rat wird gesucht und gerne
angenommen, sagt mechthild Sckell. Auch und gerade von Vätern, die ihre Rolle
neu entdecken können. Denn das gemeinsame Essen, das zusammen Spielen, das Zeit
teilen in den Familien werde „immer weniger.“
Das Team der Familienberatungsstelle will dem
entgegenwirken. „Wir stellen uns zur Verfügung als sicherer, emotionaler
Hafen,“ bis die Bindungen innerhalb der Familien gefestigt sind.
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