Hanau (dk). Mit einer aufwändigen Publikation und einer
umfassenden Ausstellung mit zum großen Teil bisher nicht öffentlich gezeigten
Arbeiten des in Hanau geborenen Malers Friedrich Bury würdigen die Museen der
Stadt Hanau und die Klassik Stiftung Weimar jetzt Leben und Werk von Bury,
einem Freund und Zeitgenossen Goethes, der im 18. Jahrhundert zu den
bedeutendsten Kopisten und Portraitisten zählte. Vor fünf Jahren hatte Dr.
Katharina Bott die Spurensuche aufgenommen und ist nicht nur in den Archiven
des Museums und der Zeichenakademie in Hanau fündig geworden. Viele Stationen
im Leben des Künstlers konnten Dank der Mitwirkung kompetenter Autoren nun
erswtmals nachgezeichnet werden.
Dabei ist Friedrich Bury durchaus schon lange im Hanauer
Museum mit seinem großformatigen Bild „Raub der Töchter des Leukippos“ au8s dem
Jahr 1782 vertreten. Das 219 auf 207 Zentimeter große Bild aus der Zeit um 1783
des Zeichenakademiebsolventen Bury hängt im Museumskaffee neben dem Eingang zun
den Sälen. Das war es dann aber auch schon. Mit der Aufarbeitung von Leben und
Werk Friedrich Burys ist eine Lücke der Kunstgeschichte des 18. Jahrhunderts
geschlossen worden, freute sich denn auch die Hanauer Museumsleiterin Dr.
Katharina Bechler am Freitag bei der öfffentlichen Vorstellung des Buches, das
den Titel „ „Der Maler Friedrich Bury 1763 – 1823 – Goethes `zweiter Fritz`“
trägt und damit auf die enge Verbindung von Bury zu Goethe anspielt. Dass mit
den Arbeitsergebnissen von Dr. Katharina Bott „ein verborgener Schatz in Hanau
gehoben“ worden ist, unterstrich auch Hanaus Kulturmanager Klaus Dieter Stork,
und für Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky sind Publikation und
Ausstellung „eines der bedeutendsten Projekte“ dieses Jahrzehntes im Hanauer Museum.
„Wir setzen damit wirklich eine Qualitätsmarke,“ die das Ansehen des Hanauer
Museums über das Rhein-Main-Gebiet hinaus stärken werde.
Zunächst allerdings kommt die Stadt Weimar in den Genuss der
Ausstellung. Bereits am 1. Mai wird sie im Schiller-Museum der Klassik Stiftung
Weimer eröfffnet und bleibt dort bis zum 21. Juli. Dann ist Hanau an der Reihe.
Ab 18. August sind die aus etlichen Archiven, Museen und Privatsammlungen
zusammengetragenen, Zeichnungen, Graphiken und Gemälde
Auch im Historischen Museum im Schloß Philippsruhe zu sehen.
Bis 10.Oktober werden Burys Arbeiten in Hanau gezeigt. Anfang des nächsten
Jahres wird ein Teil der Ausstellung dann in der „Casa di Goethe“ in Rom
gezeigt. Für den Oberbürgermeister ein schmeichelhafter Dreiklang: „Hanau-Weimar-Rom.“
Neben der umfangreichen Präsentation des aufgespürten
Bildmaterials widmet sich das umfassende, 240 Seiten starke Buch, auch dem
Lebensweg von Friedrich Bury, den es von der Hanauier Zeichenakademie an die
Düsseldorfer Akademie zog. Reisen nach Italien schlossen sich für den Künstler
an, Studium und Kopisren der Arbeiten alter Meister vervollkommneten das
künstlerische Handwerk Burys. Kassel, Weimar und Berlin waren weitere
Schaffensstationen Burys, der sich auch in den Niederlanden als Künstler
verdingte und Anregungen holte.
Und längst nicht alle Schätze aus Burys Ateliers sind
entdeckt. „Da kann noch viel gesucht werden,“ ermunterte Kunsthistorikerin Dr.
Katharina Bott, die Katalog und Ausstellung konzipiert hat, die interessierte
Kunstwelt. dk
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