Hanau. Bild gewordene Ideen nannte Laudator Michael Kolod
die Arbeiten seines Künstlerkollegen Nicolas Vassiliev, der seit vergangenem
Samstag bis zum 28. April mit einer Auswahl von Zeichnungen und Gemälden in der
Remisengalerie des Hanauer Kulturvereins im Schloss Philppsruhe zu Gast ist.
Kolod bescheinigte dem Aussteller aus Frankfurt enorme Begabung, die es ihm
erlaube, bei seinen Arbeiten „ollkommen unakademisch“ vorzugehen. Eine
Arbeitsweise, aus der sich der besondere Reiz der Bilder aus dem Atelier von
Nicolas Vasilliev ergibt.
Insbesondere bei den Tuschezeichnungen, für die die
unterschiedlichsten Menschen Portrait gesessen haben. Inszeniert nur insofern,
als Vassiliev ein Teil der Umgebung mit einfängt. In einfachen, klaren Linien,
mehr angedeutet als ausgeführt, weder schattiert noch in Halbtöne differenziert
bannt er seine Modelle – und fängt dennoch ihre unterschiedlichen Chraktere
ein. „Die konsequente Hingabe an den Moment des Strich ziehens,“ so Michael
Kolod. Abstraktionen in Öl und Acryl zeigt Vassiliev im zweiten Raum der
Galerie. Farbintensive Arbeiten, in denen Formen aus Architektur, Technik und
Natur eine durchaus spannende Verbindung eingehen. Ob die blattähnlichen
Objekte das stilisierte Räderwerk stoppen oder speisen, die Deutung liegt beim
Betrachter. Die ihrem Schachbrett enthobenen und vor einem surrealen Himmer
schwebenden Schachfiguren, sie werden zur Gemeinschaft, und lassen ihre
Bestimmung der sich gegenseitig schlagenden Figuren hinter sich. Vassilievs Bildspraxche
ist vielfältig. Das zeigt sich auch im Ausschankraum, wo ein Teil seiner
Frankfurter Stadtansichten gezeigt werden. Stürzende Linien, dem Bildformat
angepasste Perspektiven und eine große Tiefe pressen Frankfurt ins Kleinformat
bei großem Wiederkennungswert.
Die Ausstellung „Portraits und Abstraktionen“ von Nocolas Vassiliev ist
samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet und dauert noch bis zum 28.
April
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