Geworben werden dürfe zwar nicht, so Stein, aber nichts
anderes sei die Präsenz der Bundeswehr an den Schulen, die verpackt werde als
Darlegung der bundesdeutschen Sicherheitsinteressen. Auch über das Internet
werde seitens der Bundeswehr offensiv auf die beruflichen Möglichkeiten
hingewiesen. „Was den jungen Leuten nicht bewusst ist: Es ist Werbung,“ so
Stein. Die sei immer um eine postive Darstellung bemüht, ethische Grundfragen
zum Beruf des Soldaten würden garnicht erst zur Erörterung kommen. Also füllt
das KDV-Beratungsteam diese tehmatischen Lücken. Vorwiegend Gymnasien seien es
im vergangenen Jahr gewesen, die von dem Angebot Gebrauch gemacht haben. Insbesondere
an Realschulen soll sich das Informationsangebot in diesem Jahr richten. Dabei
erfahren die Schüler dann auch, dass sie bereits während des einjährigen
„Schnupperwehrdienstes“ zu Auslandseinsätzen herangezogen werden können. Eine
Aussicht, die dann Vielen doch nicht so attraktiv vorkommt. Über zehn mal hat
das KDV-Beratungsteam im vergangenen Jahr zu überörtlichen Beratungen
eingeladen, bei denen all die Themenbereiche zur Sprache kamen, die von der
Bundswehr bei ihren Veranstaltungen ausgeklammert werden. „Wir haben im
vergangenen Jahr damit 500 bis 600 Personen erreicht,“ so Helmut Stein.
Dazu kommen eine Vielzahl von Einzelgesprächen mit
Ratsuchenden, die sich insbesondere auch über die sozialen Freiwilligendienste
informieren wollen. Das eigens dafür gegründete Team „Unabhängiges
Beratungsteam für soziale Freiwilligendienste“ nimmt sich dieser Fragen an und
Helmut Stein lässt keinen Zweifel daran, dass er den Freiwilligendiensten
durchaus kritisch gegenübersteht. Soziales Engagement und Idealismus seien
„etwas ganz Positives.“ Im Bereich der Freiwilligendienste allerdings sieht
Stein die Gefahr, dass hier Idealismus und Engagement „für ganz andere Zwecke“
benutzt werden. „Es gibt so gut wie garkeine kritischen Auseinandersetzungen
mit diesen Freiwilligendiensten,“ bemängelt Stein. Wer sich dazu berufen fühle,
einen solchen Dienst für ein Jahr anzutreten, dem werde natürlich nicht
abgeraten. Andere Möglichkeiten eröffnet das Beratungsteam aber all jenen, für
die ein freiwilliges Jahr vielleicht nur eine Nötlösung oder Überbrückung bis
zu den nächsten Bewerbungsfristen ist. Ein freiwilliges Jahr könne keine Lösung
sein für eine persönliche existentielle Notlage, so Stein. Doch die massive
Werbung der vermittelnden Stellen falle „auf fruchtbaren Boden.“
„Wir helfen mit bei der Orientierung,“ so Helmut Stein zur
Arbeit des Beratungsteams, das unter der Hanauer Rufnummer 06181/441368, über kdvteam@t-online.de oder über ubfteam@t-online.de zu erreichen
ist. dk
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