Hanau – (grü) Sie gilt als die Stimme Tibets. Suname
Yangchen hat die Unterdrückung und Verfolgung durch die chinesischen Besatzer
am eigenen Leib erlebt. „Beispielhaft wird an ihrem Schicksal deutlich, was dem ganzen Volk wiederfährt“,
sagte Ursula König, Präsidentin der Soroptimisten in Hanau, die die Tibeterin
im Rahmen eines Unterstützerabends für amnesty international in die
Christuskirche einlud. Die Geschichte ihres Lebens hat sie in ein Buch
gebracht. „Wolkenkind“, so der Titel des Buches, das bereits 2005 erschien.
Nahezu unglaublich erscheint hier ihre Geschichte, die von Alfred Röver erzählt
wurde. Der gebürtige Hamburger, Tibetkenner und Expeditionsteilnehmer mit
Heinrich Harrer, kennt Suname Yangchen bereits seit 1996 und hat sie auf ihrem
Weg begleitet. Mit sechs Jahren kommt Suname in eine Familie nach Lahsa wo sie
als Haussklavin gehalten wird. Mit zwölf versucht sie gemeinsam mit zwei Mönchen
nach Nepal zu fliehen. Die Mönche werden gefasst. Sie bleibt allein zurück, und
überlebt nur Dank einer weiteren Flüchtlingsgruppe der sie sich anschließt. Eine endlose Odyssee durch die Berge des
Himalayas führt sie zur tibetischen Exilgemeinde ins indische Dharamsala. Sie
wird schwanger, das Kind von ihr getrennt, der Mann reist in die USA und kommt
nie wieder. Als Bettlerin und Obdachlose zieht sie durch die Straßen bis sie
durch wundersame Fügungen und den Kontakt mit Europäern nach England kommt.
Hier entdeckt sie ihr großes Talent – ihre Stimme. Anlässlich einer Hochzeit singt sie tibetische
Lieder und bezaubert die Menschen. Es folgen Einladungen zur Royal Opera in
Englands bedeutendstes Konzerthaus, den Convent Garden. Mick Jagger ist ebenso
begeistert wie Prinz Charles. „Zunächst sang ich die alten Lieder die ich von
meiner Großmutter gelernt hatte“, erzählt Suname. „Von der Sonne, die auf die
Gesichter der Menschen scheint und vom Geist der in jedem von uns lebt“. Später
kamen eigene Kompositionen hinzu. „Die fallen mir beim Abwaschen ein“, sagt
sie. Suname singt tibetisch. Ihre Lieder
sind einfache Arrangements mit einer authentischen
Stimme aus der Tiefe des Herzens. Mit dieser bezauberte sie auch das Hanauer
Publikum.
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