Sonntag, 3. März 2013

Stimme aus der Tiefe des Herzens


Hanau – (grü) Sie gilt als die Stimme Tibets. Suname Yangchen hat die Unterdrückung und Verfolgung durch die chinesischen Besatzer am eigenen Leib erlebt. „Beispielhaft wird an ihrem Schicksal  deutlich, was dem ganzen Volk wiederfährt“, sagte Ursula König, Präsidentin der Soroptimisten in Hanau, die die Tibeterin im Rahmen eines Unterstützerabends für amnesty international in die Christuskirche einlud.  Die  Geschichte ihres Lebens hat sie in ein Buch gebracht. „Wolkenkind“, so der Titel des Buches, das bereits 2005 erschien.

Nahezu unglaublich erscheint hier ihre Geschichte, die von Alfred Röver erzählt wurde. Der gebürtige Hamburger, Tibetkenner und Expeditionsteilnehmer mit Heinrich Harrer, kennt Suname Yangchen bereits seit 1996 und hat sie auf ihrem Weg begleitet. Mit sechs Jahren kommt Suname in eine Familie nach Lahsa wo sie als Haussklavin gehalten wird. Mit zwölf versucht sie gemeinsam mit zwei Mönchen nach Nepal zu fliehen. Die Mönche werden gefasst. Sie bleibt allein zurück, und überlebt nur Dank einer weiteren Flüchtlingsgruppe der sie sich anschließt.  Eine endlose Odyssee durch die Berge des Himalayas führt sie zur tibetischen Exilgemeinde ins indische Dharamsala. Sie wird schwanger, das Kind von ihr getrennt, der Mann reist in die USA und kommt nie wieder. Als Bettlerin und Obdachlose zieht sie durch die Straßen bis sie durch wundersame Fügungen und den Kontakt mit Europäern nach England kommt. Hier entdeckt sie ihr großes Talent – ihre Stimme.  Anlässlich einer Hochzeit singt sie tibetische Lieder und bezaubert die Menschen. Es folgen Einladungen zur Royal Opera in Englands bedeutendstes Konzerthaus, den Convent Garden. Mick Jagger ist ebenso begeistert wie Prinz Charles. „Zunächst sang ich die alten Lieder die ich von meiner Großmutter gelernt hatte“, erzählt Suname. „Von der Sonne, die auf die Gesichter der Menschen scheint und vom Geist der in jedem von uns lebt“. Später kamen eigene Kompositionen hinzu. „Die fallen mir beim Abwaschen ein“, sagt sie.  Suname singt tibetisch. Ihre Lieder sind einfache Arrangements mit einer  authentischen Stimme aus der Tiefe des Herzens. Mit dieser bezauberte sie auch das Hanauer Publikum.

 

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