Montag, 4. März 2013

Sie fliegen wieder - Start der Flugschau im Wildpark


Klein-Auheim. Adler, Bussard, Falke und Co fliegen wieder. Seit 1. März breiten die Greifvögel im Klein-Auheimer Wildpark wieder ihre Schwingen aus, erheben sich in die Lüfte und greifen sich die begehrte Beute von den Holzpflöcken oder aus der Hand von Falknerin Diana Billei bei den Flugschauvorführungen. An guten Tagen im Sommer locken die faszineiernden Vorstellungen bis zu 400 Besucher, und da muss auch mancher Kopf eingezogen werden. Denn die Flugrouten mancher geflügelter Jäger gehen in ganz geringer Höhe über die Zuschauer hinweg.

Zum Auftakt der Saison am vergangenen Freitag war die Besucherzahl noch sehr überschaubar. Kühl und trübe das Wetter, was allerdings nicht weiter schlimm war. Denn nach drei Monaten Winterpause müssen die Vögel erst einmal wieder langsam an die Vorführungen und zum Teil auch an die größeren Menschenmengen gewöhnt werden, sagt Diana Billei. Aber die Vögel, so wurde bei ihrem ersten Freiflugausflug bereits am letzten Freitag deutlich, haben nichts vergessen. Der Steppenadler holt sich nach einem Gleitflug über die Sitzgelegenheiten der Zuschauer seine Happen ohne jede Scheu ab, der kleine Sakerfalke jagt mit weit über 100 Stundenkilometern in waghalsigem Flug dem Federspiel hinterher, der europäische Uhu sammelt sein Futter direkt vor den Füßen der Zuschauer ein und demonstriert die Beweglichkeit seines Kopfes, und der kleine Turmfalke nimmt sogar Platz auf Mützen oder Handschuhen der Gäste. Zirka 15 Vögel sind in der Flugschau mit Tieren aus Norbert Lawitschkas Falknerei zu sehen. Vier Eulen, zwei Falken, zwei Bussarde, zwei Adler, und drei Wüstenbussarde, zu denen als Neuerung in diesem Jahr noch zwei weitere hinzukommen sollen, sagt Diana Billei. Auch an die Erweiterung des im Wildpark gezeigten Bestandes ist gedacht. „Ein ganz neuer Vogel“ soll in diesem Jahr noch dazukommen. Vielleicht ein Geier? Klar sei das noch nicht, aber daran werde gearbeitet.

Das  „doppelte Federspiel“ verspricht zudem ein neues Erlebnis für die Besucher der Flugschauen. Vor und hinter den Zuschauern wird dann jeweils das begehrte Futter an einem dünnen Seil durch die Luft geführt. Falken stellen dann in direkter Nähe ihr großes Jagdgeschick unter Beweis. Ohne zu türmen, was eigentlich ein Phänomen ist. Doch Diana Billei weiß, wie die Vögel „ticken.“ Wüstenbussard „Bienchen“ hat sie schließlich von klein auf per Hand aufgezogen. Und sie hat keine Angst, dass einer der Greifvögel tatsächlich das Weite sucht. Denn bei der ständigen Arbeit mit den Tieren entstehe so etwas wie ein „kollegiales Verhältnis.“ Und solange der Mensch immer gute Argumente parat habe, um die „Kollegen“ zum Bleiben zu bewegen, funktioniere das.

Die Argumente trägt Diana Billei in ihrer Umhängetasche bei den Flugvorführungen mit sich: Eintagsküken und Leckeres von Kaninchen, Taube oder Huhn, dem die gefiederten Kollegen eben nicht wiederstehen können. Und wenn doch einmal einer der geflügelten Stars einfach irgendwo sitzen bleibt und nicht auf Futter oder Locken reagiert, dann nur deshalb, weil er satt ist. Sicher ist: Sie kommen wieder. Beim ersten großen Fliegen am vergangenen Freitag war Uhu Klara zwar auch satt, aber er folgte seiner menschlichen Kollegin willig, als diese am Ende der Flugschau den Weg zur Voliere wies. Ein schöner langer Gleitflug mit holpriger Landung auf den Respekt einflößenden Krallenfüßen.

Die Flugschau der Greifvögel im Wildpark findet dienstags bis freitags täglich um 16 Uhr statt, samstags fliegen die Jäger um 14 Uhr und um 16 Uhr, sonntags um 13 Uhr, 15 Uhr und um 16. 30Uhr. Jeweils eine halbe Stunde vor Flugschaubeginn öffnet die Kasse für die Vorführungen. Erwachsene zahlen drei Euro für die Vorführung, Kinder bis elf Jahre zwei Euro. dk

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