Hanau will die Eigenbetriebe für Grünflächen sowie Verkehr und Entsorgung verschmelzen.
238 Hektar Erholungsfläche hatte der Eigenbetrieb Hanau Grünflächen im Jahr 2005 zu pflegen, bis 2011 sind 176 Hektar hinzugekommen. Ständig weiter steigende Anforderungen, beispielsweise durch Flächenzuwachs in Neubaugebieten, zeigen, dass der Eigenbetrieb das alleine nicht mehr schaffen kann und die Zusammenarbeit mit dem artverwandten Eigenbetrieb Hanau Verkehr und Entsorgung (HVE) zu vertiefen ist, erklärte Stadtrat Axel Weiss-Thiel.
Daher hält er es für unumgänglich beide Eigenbetriebe zusammenzulegen - einer entsprechenden Vorlage hat der Magistrat nun zugestimmt. "Große Einsparungen wird uns das nicht bringen", gibt er als Devise aus. "Aber konzentrierter Personaleinsatz ist nötig, wenn wir die steigenden Anforderungen in Abfall- und Abwasserwirtschaft, Hochwasserschutz, Straßenwesen sowie Grünanlagen- und Friedhofspflege ohne Stellenausweitung bewältigen wollen", ist der Dezernent überzeugt.
Auf Seiten von HVE werden nach Weiss-Thiels Überzeugung künftig weitere Erfordernisse hinzukommen, die aus eigener Kraft ebenfalls nicht mehr zu stemmen seien. So bedeute demografischer Wandel beispielsweise, dass der öffentliche Straßenraum weniger Barrieren aufweisen dürfe als heute und dass Friedhofspflege zunehme. Darüber hinaus werden die Konzepte, um Abfall zu vermeiden und zu verwerten, künftig noch aufwendiger. "Und wir verfolgen konsequent das politische Ziel, Hanau zur nachhaltigen Stadt auszubauen", beschreibt Weiss-Thiel eine Koalitionsvereinbarung, die in die Tat umzusetzen ist und zusätzlichen Arbeitseinsatzes bedarf.
"Gemeinsame Einsatzplanung ist beim Winterdienst schon geübte Praxis zwischen beiden Eigenbetrieben", erklärt der Stadtrat. Doch die bisherige Zusammenarbeit stoße organisatorisch an Grenzen. Weitere Synergien seien nur durch den Wegfall von Doppelstrukturen zu schöpfen, um beispielsweise im wahrsten Sinne des Wortes nahe liegende Aufgaben nicht mehr getrennt zu erbringen, wie sich einerseits um das Straßenbegleitgrün zu kümmern und andererseits um die städtischen Straßen als solche.
Über das Stadtgebiet verteilte Betriebsstätten beider Eigenbetriebe sollen künftig gemeinsam genutzt werden. Ein Gutachten für die Stadt hat gezeigt, dass sich dadurch Wegezeiten einsparen und Personal flexibler einsetzen lässt. Darin ist auch vermerkt, dass gegenseitiger Austausch von Maschinen zu deren erhöhten Auslastung und so zu mehr Wirtschaftlichkeit führt.
Ein kurzfristiges Ziel der Zusammenlegung beider Eigenbetriebe besteht darin, dass die Buchführung samt Kosten- und Leistungsrechnung gemeinsam betrieben wird. Eine "Standort-Zentralisierung des Betriebshofs" halten die Gutachter zwar "aus Effizienzgründen" für "wünschenswert". Aber Stadtrat Weiss-Thiel hält die dafür notwendigen Kosten für nicht finanzierbar.
"Wir stehen vor einem längerfristigen Zusammenlegungsprozess, der noch in diesem Jahr beginnen soll", erläutert er. Und er ist überzeugt: "Die einheitliche Organisationseinheit wird sich bewähren."
HVE hat seinen Betriebshof in der Daimlerstraße, der Eigenbetrieb Grünflächen in der Theodor-Fontane-Straße. Der für Verkehr und Entsorgung zuständige Eigenbetrieb beschäftigt 221 Menschen, der für Grünflächen 89. Die Führung beider Betriebe liegt bereits in einer Hand. (Mitteilung der Stadt Hanau)
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