Mittwoch, 23. Januar 2013

Hanau auf dem Weg zur stillfreundlichen Stadt

Eine kinderfreundliche Kommune braucht Räume, in denen Mütter ihre Jüngsten in Ruhe stillen können, sagen Andrea Pillmann von der Stabstelle Prävention und die Hebamme Tatjana Nicin vom Klinikum Hanau. Sie haben die Initiative ergriffen und im Rahmen des Facharbeitkreises Frühe Hilfen eine Arbeitsgemeinschaft gegründet, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Hanau stillfreundlicher zu gestalten.
Nach intensiver Recherche stellte sich heraus, so Andrea Pillmann, dass es in der Innenstadt nur im Rathaus einen Still- und Wickelraum mit einem gemütlichen Sessel gibt, in den sich Mütter zum Stillen zurückziehen können. Dieser Umstand sei in der Öffentlichkeit noch nicht bekannt genug, bedauert sie. Deshalb werde gerade ein Flyer erstellt, in dem alle Orte aufgeführt sind, an denen Mütter in Ruhe stillen können. Das können Cafés und Restaurants sein, aber auch ein stilles Eckchen in einem Geschäft oder einem Kaufhaus. Die Liste wird künftig dem Willkommenspaket beigelegt. Diese mit Informationen und kleinen Geschenken gefüllte Tasche erhalten alle Hanauer Eltern von Neugeborenen.
Nicht alle Säuglinge seien dazu in Lage, in der eher unruhigen Atmosphäre eines Restaurants, in der Umkleidekabine eines Ladens oder auf einer Parkbank an der Brust zu trinken, weiß die Hebamme Tatjana Nicin aus Erfahrung. Hinzu komme, dass es "leider auch Cafés gibt, in denen Frauen sogar aufgefordert werden, die Lokalität zu verlassen, weil sie angeblich andere Gäste stören. Außerdem ist es manchen Frauen aus religiösen Gründen nicht erlaubt, in der Öffentlichkeit zu stillen."
Um diese Situationen zu vermeiden sei es wichtig, so Anne-Dorothea Stübing, Vorsitzende des Präventionsrates der Stadt Hanau, offensiv über stillfreundliche Orte in Hanau zu informieren. Sie ist auch Mitglied im Facharbeitskreis Frühe Hilfen und begrüßt deshalb die neue Arbeitsgemeinschaft, der neben Andrea Pillmann Hebammen, Vertreterinnen des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) und der Familienberatung des Albert-Schweitzer-Kinderdorfes sowie eine Ernährungswissenschaftlerin angehören. Sie streben eine Vernetzung mit Gynäkologen, Kinderärzten, Kliniken und den Beratungsstellen an, um für den Umgang mit stillenden Müttern zu sensibilisieren und über die Vorteile des Stillen aufzuklären.
Wer die Initiative unterstützen und/oder sein Geschäft, sein Restaurant oder Café mit entsprechenden Aufklebern als stillfreundlich ausweisen will, kann sich an Andrea Pillmann von der Stabsstelle Prävention wenden. Sie ist telefonisch unter 06181/295-1951 oder per Mail unter andrea.pillmann@hanau.de erreichbar. (Pressemitteilung der Stadt Hanau)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen