Hanau – (grü) „Lasst die Ohren
sprechen und nicht die Münder“, fordert
Dirigent Johannes Klump von seinem
jungen Publikum und bittet um ein
wenig Ruhe. Überhaupt ist bei dieser öffentlichen Probe des
Landesjugendorchesters im Congress Park Hanau alles ein wenig anders ,als bei einem normalen
Konzert. Das Licht im Saal ist nur
leicht gedimmt und das Orchester spielt bereits als das Publikum den Saal
betritt. Immerhin ist eine Probe
angekündigt, und die Zuschauer haben so die Gelegenheit die jungen Musiker
hautnah bei der Arbeit zu erleben.
Und während Klassikkonzerte meist von
Erwachsenen besucht werden, sind hier im Publikum viele Kinder zu finden, von
denen die meisten zum ersten Mal ein großes Orchester sehen. Für Leonie (11 Jahre) ein spannendes Erlebnis. Toll
findet sie, dass es hier so viele verschiedene Instrumente zu erleben gibt. Dirigent
Klump stellt diese denn auch ausführlich
vor. Die Trompeten, die Hörner, lässt die Posaune ihren tiefsten Ton spielen
und erklärt, warum sich am Beginn des Konzerts alle Musiker auf den Ton A einstimmen. Dann geht es auch schon ans musikalische Programm,
das am Abend zum Neujahrskonzert
gespielt wird. Carl Maria von Webers Oberon Ouvertüre steht unter anderem auf
dem Programmzettel. „Elfen und
Fabelwesen leben im Wald, Nebel liegt über dem Boden, kleine Lichtlein tanzen
und mit einem Ruf beginnt die Zauberwelt“, stimmt Klump die Zuhörer auf das Orchesterwerk ein. Dann ertönt der Ruf eines Horns, zarte Geigen
symbolisieren den Nebel und Stück für
Stück wird das soeben Erzählte hörbar. Dann werden die kleinen Gäste auch zum
Tanz der Elfen im Zauberwald
aufgefordert, oder zum Schunkeln
animiert. „Den Komponisten hätte es gefreut“, sagt Klump.
Klassische Musik erlebbar machen,
ist eines der großen Ziele dieser öffentlichen Probe, die in Zusammenarbeit mit der Stiftung der Sparkasse
Hanau ausgerichtet wurde. Der Besuch von Babys und Kleinkindern ist ausdrücklich
erwünscht. Wer mit Musik aufwächst, dem fallen soziale Kontakte leichter und immerhin
bildet sich der Hörsinn als erstes aus,
sagen Studien. Und wer bereits vor dem
Konzert klassische Instrumente einmal
selbst ausprobieren wollte, der hatte dazu mit dem „klingenden Mobil“ , einer
musikpädagogischen Initiative Gelegenheit.
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