Um das klare Bekenntnis des Parlaments für den Love Family Park in Hanau zu untermauern, hat der Magistrat auf Vorschlag von Oberbürgermeister Claus Kaminsky beschlossen, beim Regierungspräsidium Darmstadt zu beantragen, das Veranstaltungsgelände aus dem Landschaftsschutzgebiet "Hessische Mainauen" herauszunehmen. Die Stadtverordnetenversammlung hat darüber am 28. Januar zu entscheiden.
Der Standort in Großauheim garantiere höchste Sicherheit für die Besucherinnen und Besucher des deutschlandweit bekannten und beliebten Techno-Musikfestivals, so Kaminsky. Zu der Großveranstaltung an einem Sonntag im Juli reisen rund 20.000 Fans elektronischer Musik aus dem gesamten Bundesgebiet und dem europäischen Ausland in die Brüder-Grimm-Stadt. "Es gibt keine Alternative zum Standort auf den Großauheimer Mainwiesen, die zum einen unsere hohen Sicherheitsstandards erfüllen und zum anderen so gut mit öffentlichen Verkehrmitteln erreichbar ist", betont Claus Kaminsky. 80 Prozent der Fans reisen mit Bus und Bahn an. Er stützt sich dabei auch auf die Aussagen von Polizei, Feuerwehr, DRK und Ordnungsamt. Die Sicherheit habe für alle Beteiligten höchste Priorität. "Hier sind wir zu keinen Kompromissen bereit", so der Oberbürgermeister.
Da das Veranstaltungsareal Teil des Landschaftsschutzgebiets "Hessische Mainauen" ist, bedurfte es in der Vergangenheit jedes Jahr einer Genehmigung durch die Untere Naturschutzbehörde, die stets mit zahlreichen Auflagen zum Schutz von Flora und Fauna verbunden war. Eine dauerhafte Genehmigung zu erreichen, wie von Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Stadtrat Dr. Ralf-Rainer Piesold ursprünglich angestrebt, halten diese zwischenzeitlich für unwahrscheinlich, wie Kaminsky aus den "eher kritischen" Stimmen aus Wiesbaden schließt. Klarheit brachte dann das naturschutzfachliche Gutachten, das die Stadt in Auftrag gegeben hatte. Die Untersuchungen hatten ergeben, dass der Love Family Park langfristig negative Veränderungen in der Tier- und Pflanzenwelt verursacht, die sich nur schwer revidieren ließen.
"Unser einziger Weg, das renommierte Technofestival dauerhaft in Hanau zu halten und dem Veranstalter cosmopop endlich Planungssicherheit zu geben, ist das Herauslösen der fünf Hektar großen Veranstaltungsfläche aus dem Landschaftsschutzgebiet", so Kaminsky. Das entspreche in etwa 0,2 Prozent des Landschaftsschutzgebiets "Hessische Mainauen", das mit seiner Fläche von etwa 2575 Hektar zu den 20 größten in Hessen gehöre. Es umfasst die Auen des Mains und angrenzende Bachtäler auf den Gebieten der Städte Wiesbaden, Frankfurt, Offenbach, Hanau und Rüsselsheim sowie der Landkreise Groß-Gerau, Main-Taunus, Main-Kinzig und Offenbach.
Die herauszunehmende Fläche soll auch in Zukunft ausschließlich einmal im Jahr für den Love Family Park genutzt werden, "denn das Auensystem muss auch weiterhin unter unserem Schutz stehen"", so der Oberbürgermeister. "An den strengen Auflagen für den Veranstalter wird deshalb nicht gerüttelt." Der Erhalt der für den Landschaftsraum typischen Auenlandschaft und die durch unterschiedliche Durchfeuchtungsstufen bestimmte Wiesen- und Ufervegetation werde gewährleistet. Darüber hinaus könne die betroffene Wiesenfläche auch in Zukunft unter naturschutzfachlicher Beobachtung stehen, um zum Schutz von Tieren und Pflanzen gezielt eingreifen zu können. (Pressemittteilung der Stadt Hanau)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen