Zu Beginn des neuen Jahres werde eine "konstruktive Debatte" über die
geplante Erhöhung der Kita-Gebühren mit dem Stadtelternbeirat und den
freien Trägern stattfinden, kündigt Sozialdezernent Axel Weiss-Thiel an. "Mit dem am 10.
Dezember vom Parlament beschlossenen Beitritt zum Entschuldungsfond
haben wir uns verpflichtet, die Gebührenerlöse um 23,8 Prozent zu
steigern. Und das geht nicht ohne eine Gebührenanhebung", begründet der
Stadtrat diesen "schmerzhaften Schritt".
Vor dem Hintergrund zunehmender finanzieller Belastungen für Familien
und Alleinerziehende, die unter anderem mit steigenden Energiekosten
rechnen müssen, hat Weiss-Thiel Verständnis für die Ängste der Eltern,
nicht auch noch höhere Kita-Gebühren tragen zu müssen. Die genauen
Zahlen würden, wie es der Hanauer Tradition entspreche, erst nach der
Besprechung mit dem Stadtelternbeirat und den Freien Trägern öffentlich
präsentiert.
Unangetastet bleibt die Gebührenbefreiung für den Vormittagsplatz in
den letzten drei Jahren vor der Einschulung. Damit werde der allgemein
anerkannten großen Bedeutung von Kindergärten als vorschulischer
Bildungseinrichtung Rechnung getragen. Gerade in einer Stadt wie Hanau,
in der viele Menschen mit geringem Einkommen leben und 35 Prozent der
Einwohnerinnen und Einwohner einen Migrationshintergrund haben, sei
eine möglichst frühe Förderung von Kindern besonders wichtig. "Mit der
Gebührenfreistellung haben wir unser Ziel erreicht", so der Stadtrat,
"dass 100 Prozent aller Kinder zwischen drei und sechs Jahren eine Kita
besuchen. Wer mit wenig Geld auskommen muss, kann Sohn oder Tochter
trotzdem den Zugang zu Bildung öffnen." Es gibt eine
Einkommensstaffelung. So ist eine Alleinerziehenden mit einem Kind, die
über ein monatliches Nettoeinkommen von bis zu 1600 Euro verfügt,
komplett von der Gebühr befreit, bei bis zu 1700 Euro liegt die
Ermäßigung je nach Betreuungspaket zwischen 40 und 45 Prozent. "Diese
Staffelung führt dazu", so der Stadtrat, "dass für rund 55 Prozent alle
Kinder in den städtischen Kindertagestätten - unabhängig von Alter und
Betreuungsdauer - keine Gebühreneinnahmen erzielt werden". (Pressemittteilung der Stadt Hanau)
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