Samstag, 23. Februar 2013

Der Himmel ist überall - die Malerei von Nicolai Vogt


Hanau – (grü) Ein Ring Wurst, Eier, ein Salat. Der Blick in den prall gefüllten Kühlschrank offenbart den Alltag. Ebenso wie die Aussicht auf einen Hinterhof oder  das Bildnis einer verschnupften Frau mit einem Päckchen Taschentücher. Doch das so scheinbar Banale und Gegenwärtige wird bei Nicolai Vogt zu einer  rauschhaften Impression voll intensiver, leuchtender Farbigkeit.  „Ein und Ausblicke“ nennt sich somit auch eine Ausstellung des Malers, die zur Zeit in der Remisengalerie des Hanauer Kulturvereins zu sehen ist.

Vogts eindrucksvolle Farbkompositionen nehmen Anleihen bei Expressionismus, Kubismus und Popart. Die schrägen Perspektiven etwa, der expressive Pinselstrich, oder die markante Linienführung die auch an Comiczeichnungen erinnert.  In der Verbindung all dieser Elemente entsteht  etwas sehr Eigenes und Individuelles. Es sind ganz private Ansichten aus dem Leben des Malers, die Vogt zu einem Werk inspirieren. „Die Motive finden sich ganz von selbst“, sagt der Maler, der seit 2008 am Kreuzburggymnasium in Großkrotzenburg Kunst unterrichtet. Hier hält es Vogt mit Andy Warhols: „Anything goes“. Mit anderen Worten: das Besondere findet sich auch im Alltäglichen.  Die verzerrten Perspektiven und eindrucksvolle Farbigkeit lenken den Blick des Betrachters auf allzu Bekanntes, das hier neu und unverbraucht erscheint. Eine Wäschespinne im Hinterhof, an dessen Seite zwei Mülltonnen stehen und einem Sternenhimmel hat geradezu etwas Amüsantes. Schon tausendmal gesehen  -  übersehen.  Bei Vogt wird der Hof zum Sternentor oder einfacher gesagt – der Himmel ist überall. „Ein – und Ausblicke“ ist noch bis 10. März zu sehen. Jeweils Samstag und Sonntag zwischen 15 und 18 Uhr.  

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