Donnerstag, 14. Februar 2013

Endoskopie - Medizin der Zukunft


Hanau – (grü) Endoskopische Verfahren gelten in vielen Bereichen als Medizin der Zukunft.  Einen Trend, den auch Hanau nicht verpassen will und sich mit einem gerade eröffneten Endoskopiezentrum  neu aufstellt. Weltweit führende Ärzte dieses minimal invasiven Verfahrens, das mit kleinen chirurgischen Schnitten und kurzer Verweildauer des Patienten  in den Kliniken auskommt, tagen zur Zeit in der Stadt an der Kinzig.  „Endo – Live“ nennt sich das Symposium vor rund 700 Medizinern im Congress Park Hanau, die, via Live Schaltungen ins Klinikum, Operationen  direkt  am Bildschirm verfolgen und so die neuesten Verfahren diskutieren können.

 Vor allem Darmerkrankungen und hier besonders die Krebserkennung und Behandlung stehen im Fokus, aber auch  Gallenwegs- Magen- und Bauchspiegelungen.  „Heute ist die Diagnose Darmkrebs kein Todesurteil mehr“, so der Chefarzt der Gastroenterologie Axel Eickhoff.  Noch vor 20 Jahren war die Situation hier anders.  Zudem ließen sich 90 Prozent aller Darmtumore bei Inanspruchnahme einer Vorsorgeuntersuchung verhindern, so der Mediziner. „65 Tausend Menschen erkranken in der Bundesrepublik jährlich an Darmkrebs. Für 26 Tausend Menschen endet diese Diagnose tödlich“, ergänzt Prof. Dr. J.F. Riemann von der Stiftung Lebensblicke. Mit dem Zentrum für Endoskopie, das mit neuester Technik in HD Qualität ausgestattet ist, verschafft sich das Klinikum einen Spitzenplatz innerhalb der Kliniklandschaft. Dank der neuen Technik sind auch therapeutische Eingriffe möglich, das heißt, das Ärzteteam beschränkt sich nicht allein auf eine Diagnose, sondern kann mit dem gleichen Eingriff, etwaige Tumore  entfernen, sofern diese eine bestimmte Größe nicht übersteigen. Der schonende Eingriff wird Patienten im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen von den Krankenkassen ab 55 Jahren angeboten.  Bei unauffälligem Befund ist eine Wiederholung erst nach zehn Jahren nötig, so Riemann. Bei Kosten von bis zu 300 Tausend Euro die eine Diagnose Dickdarmkrebs mit anschließenden konventionellen Operationen und Chemotherapien kostet, fordert der Mediziner ein Umdenken bei den Krankenkassen. Mehr  Prävention sei gefragt. Bislang stellten diese in ihren Etats dafür lediglich zwei Prozent ihres Budgets zur Verfügung.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen