Hanau(DK). Der Autor Steven Uhly kam am Donnerstag
persönlich aus München in den Hanauer Congresspark, um seinen jüngsten Roman
„Glückskind“ anzulesen. Und Uhly entführte die rund 100 Gäste der
Auftaktveranstaltung zu „Hanau liest ein Buch“ im Rahmen einer kleinen
Leseprobe auch gleich in die Welt seines Protangonisten Hans D., einer
gescheiterten Existenz am Rande der Selbstaufgabe, für die sich die Welt
plötzlich ändert, als Hans D. in der Mülltonne ein Baby findet – und aufnimmt.
„Glückskind“ wurde von der vierköpfigen Jury einvernehmlich ausgewählt, um bei
„Hanau liest ein Buch“ in der Zeit vom 18. bis zum 31. August von verschiedenen
Lesern an ganz verschiedenen Orten in der Stadt Hanau vorgelesen zu werden.
Schon eine Art lieb gewordene Tradition, wie Hanaus
Kulturbeauftragter Klaus Remer bei der Auftaktveranstaltung im Congresspark
betonte. Denn Hanau liest bereits zum 5. mal ein Buch. Hanau liest ein Buch sei
ein Projekt, das davon lebe, dass sich viele Hanauer Bürgerinnen und Bürger
daran beteiligen. Ob als Vorleser, oder als Projektteilnehmer, die ausgefallene
oder alltägliche Örtlichkeiten für die ungewöhnlichen Lesungen zur Verfügung
stellen. Die werden jetzt gesucht, so die Koordinatorin des Projektes, die
Hanauer Bibliotheksleiterin Beate Schwartz-Simon. In ihrem Haus gibt es unter
der Rufnummer 06181/295914 für Interessierte weitergehende Informationen zur
Teilnahme am kleinen Lesefestival in Hanau. Informationsveranstaltungen zu
Hanau liest ein Buch sind in der Bücherei für Donnerstag, 11. April, 19 Uhr,
und für Dienstag, 28. Mai, 19 Uhr, geplant. Bis dahin werden sich viele
Vorleserinnen und Vorleser bereits in den Leseplan haben eintragen lassen. Denn
das Interesse war bereits beim „Anlesen“ groß. „Wir waren davon überzeugt: Das
Buch „Glückskind“ ist ein Glücksfall für Hanau,“ so Buchhändlerin Doris
Hartmann von Bücher bei Dausien als Mitglied der Jury. Und Jurymitglied Dieter
Dausien vom Buchladen am Freiheitsplatz würdigte „Glückskind“ als große
Geschichte mit viel Herz, „ohne kitschig zu sein.“ Verleger Christian Ruzicska
vom jungen „Secession Verlag“ konnte nur zustimmen. „Da ist etwas drinnen, was
alle Menschen angeht.“ Ruzicska und Autor Uhly kennen sich bereits seit
Studienzeiten in Bonn. Uhlys neuer Roman hat sich die Wege der beiden wieder
kreuzen lassen. Mit einem schönen Erfolg. Während Ruzicska, der als Verleger
auch bemüht ist, dem Inhalt eines Buches auch die angemessene äußere Form zu
geben, sich über das Feedback der Leser freut, wollte Steven Uhly nach eigenen
Angaben während des Rundgespräches im CPH eigentlich „etwas ganz anderes
schreiben.“ Doch das geplante epische Werk habe zuückstehen müssen zugunsten
einer Geschichte, die er seiner kleinen Tochter als „Stehgreifgeschichte“ zum
Einschlafen erzählt habe. Später der Bericht über eine Mutter, die ihr Baby
„entsorgt“ habe, habe ihn dazu gebracht, das „Glückskind“ anzugehen und den
Roman zu schreiben. Und „ich wuste nicht, wie es ausgehen würde,“ bekannte
Steven Uhlig. Wenn er schreibt, dann führen ihn auch seine literarischen
Figuren, sagt der Autor. Bei „Glückskind“ haben sie ihn so geführt, dass er
wohl den Nerv Vieler getroffen hat, die das Buch sehr schätzen. Steven Uhly
wird im August, wenn sich „Hanau liets ein Buch“ seinem Ende nähert, wieder in
Hanau zu Gast sein. Sowohl zu Lesungen in Schulen, als auch zur
Abschlussveranstaltung des diesjährigen Leseporjektes am 31. August im CPH. dk
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen