Freitag, 22. Februar 2013

In Hanau ist "angelesen"


Hanau(DK). Der Autor Steven Uhly kam am Donnerstag persönlich aus München in den Hanauer Congresspark, um seinen jüngsten Roman „Glückskind“ anzulesen. Und Uhly entführte die rund 100 Gäste der Auftaktveranstaltung zu „Hanau liest ein Buch“ im Rahmen einer kleinen Leseprobe auch gleich in die Welt seines Protangonisten Hans D., einer gescheiterten Existenz am Rande der Selbstaufgabe, für die sich die Welt plötzlich ändert, als Hans D. in der Mülltonne ein Baby findet – und aufnimmt. „Glückskind“ wurde von der vierköpfigen Jury einvernehmlich ausgewählt, um bei „Hanau liest ein Buch“ in der Zeit vom 18. bis zum 31. August von verschiedenen Lesern an ganz verschiedenen Orten in der Stadt Hanau vorgelesen zu werden.

Schon eine Art lieb gewordene Tradition, wie Hanaus Kulturbeauftragter Klaus Remer bei der Auftaktveranstaltung im Congresspark betonte. Denn Hanau liest bereits zum 5. mal ein Buch. Hanau liest ein Buch sei ein Projekt, das davon lebe, dass sich viele Hanauer Bürgerinnen und Bürger daran beteiligen. Ob als Vorleser, oder als Projektteilnehmer, die ausgefallene oder alltägliche Örtlichkeiten für die ungewöhnlichen Lesungen zur Verfügung stellen. Die werden jetzt gesucht, so die Koordinatorin des Projektes, die Hanauer Bibliotheksleiterin Beate Schwartz-Simon. In ihrem Haus gibt es unter der Rufnummer 06181/295914 für Interessierte weitergehende Informationen zur Teilnahme am kleinen Lesefestival in Hanau. Informationsveranstaltungen zu Hanau liest ein Buch sind in der Bücherei für Donnerstag, 11. April, 19 Uhr, und für Dienstag, 28. Mai, 19 Uhr, geplant. Bis dahin werden sich viele Vorleserinnen und Vorleser bereits in den Leseplan haben eintragen lassen. Denn das Interesse war bereits beim „Anlesen“ groß. „Wir waren davon überzeugt: Das Buch „Glückskind“ ist ein Glücksfall für Hanau,“ so Buchhändlerin Doris Hartmann von Bücher bei Dausien als Mitglied der Jury. Und Jurymitglied Dieter Dausien vom Buchladen am Freiheitsplatz würdigte „Glückskind“ als große Geschichte mit viel Herz, „ohne kitschig zu sein.“ Verleger Christian Ruzicska vom jungen „Secession Verlag“ konnte nur zustimmen. „Da ist etwas drinnen, was alle Menschen angeht.“ Ruzicska und Autor Uhly kennen sich bereits seit Studienzeiten in Bonn. Uhlys neuer Roman hat sich die Wege der beiden wieder kreuzen lassen. Mit einem schönen Erfolg. Während Ruzicska, der als Verleger auch bemüht ist, dem Inhalt eines Buches auch die angemessene äußere Form zu geben, sich über das Feedback der Leser freut, wollte Steven Uhly nach eigenen Angaben während des Rundgespräches im CPH eigentlich „etwas ganz anderes schreiben.“ Doch das geplante epische Werk habe zuückstehen müssen zugunsten einer Geschichte, die er seiner kleinen Tochter als „Stehgreifgeschichte“ zum Einschlafen erzählt habe. Später der Bericht über eine Mutter, die ihr Baby „entsorgt“ habe, habe ihn dazu gebracht, das „Glückskind“ anzugehen und den Roman zu schreiben. Und „ich wuste nicht, wie es ausgehen würde,“ bekannte Steven Uhlig. Wenn er schreibt, dann führen ihn auch seine literarischen Figuren, sagt der Autor. Bei „Glückskind“ haben sie ihn so geführt, dass er wohl den Nerv Vieler getroffen hat, die das Buch sehr schätzen. Steven Uhly wird im August, wenn sich „Hanau liets ein Buch“ seinem Ende nähert, wieder in Hanau zu Gast sein. Sowohl zu Lesungen in Schulen, als auch zur Abschlussveranstaltung des diesjährigen Leseporjektes am 31. August im CPH. dk

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