Mittwoch, 6. Februar 2013

Love Family Park darf hoffen

Der Brief an das Regierungspräsidium in Darmstadt ist in der Post. Oberbürgermeister Claus Kaminsky hat den Antrag auf Teillöschung des Love Family Park-Veranstaltungsgeländes aus dem Landschaftsschutzgebiet "Hessische Mainauen" an Regierungspräsident Johannes Baron versandt. In dem rund 30 Seiten starken Schriftstück bittet er um eine Abwägung zwischen öffentlichen Belangen und der Schutzwürdigkeit des betroffenen Landschaftsschutzgebiets.
Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Hanau hatte sich in ihrer letzten Sitzung mit großer Mehrheit sich dafür ausgesprochen zur Rettung des bei Jugendlichen äußerst beliebten Musikfestivals Love Family Park in Hanau diesen Weg zu beschreiten. "Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht, sehen aber in der Teillöschung den einzigen Weg, die Veranstaltung auf dem Gelände auch künftig zu sichern. Gerne hätten wir, wie in den vergangenen neun Jahren auch, mit einer landschaftsschutzrechtlichen Genehmigung unter strengen Auflagen gearbeitet", schreibt der OB an den RP. Mit dem Teillöschungsantrag wolle man nicht den Wert des Gebietes in Frage stellen, sondern für den Veranstalter und die vielen Besucherinnen und Besucher eine Möglichkeit schaffen, die Veranstaltung dauerhaft in Hanau und Hessen zu halten.
Kaminsky versichert Baron ausdrücklich, dass die Stadt nicht beabsichtige, die von der Teillöschung betroffenen Flächen generell als Veranstaltungsgelände zu etablieren. "Die Fläche soll ausschließlich für die einmal im Jahr stattfindende Love Family Park Veranstaltung zur Verfügung gestellt werden. Auch an den bisherigen Auflagen zum Schutz der Landschaft wird künftig festgehalten."
Der Antrag auf Teillöschung wurde im Auftrag der Stadt Hanau vom Landschaftsplanungsbüro Dr. Huck aus Gelnhausen fachlich begleitet. Er beschreibt das Areal, das aus dem Landschaftsschutz genommen werden soll sowie seine Fauna und Flora. Des Weiteren wird im Antrag auf den kulturellen Wert der Veranstaltung in der Jugend- und Musikszene hingewiesen.
Es folgen ausführliche Erläuterungen zu den 14 alternativ geprüften Standorten im Stadtgebiet Hanau und warum diese sich nicht als Veranstaltungsort für den Love Family Park eignen. Hier spielen vor allem Sicherheitsaspekte (Rettungs- und Fluchtwege, Evakuierungsflächen, Hubschraubelandeplatz etc.) sowie der Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln und die Nähe zur Wohnbebauung eine Rolle.
Im Antrag wird zudem ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Landschafts- und Naturschutz einen hohen Stellenwert in Hanau habe. Das belegten auch die umfangreichen Vorschläge zur Erweiterung der Landschaftsschutzgebietskulisse auf dem Gebiet der Stadt, die dem RP Darmstadt vor einiger Zeit im Rahmen des Zusammenlegungsverfahrens der Schutzgebietsverordnungen der Hanau betreffenden Landschaftsschutzgebiete vorgelegt worden seien. Unter anderem gehe es hier um Offenland und Stadtwaldflächen in Mittelbuchen, Hohe Tanne/Wilhelmsbad, Großauheim, Klein-Auheim und Steinheim, die auf Wunsch der Stadt Hanau zum Landschaftsschutzgebiet ernannt werden sollen.
"Wir haben nun alles getan was uns möglich ist und zählen jetzt auf einen zeitnahen Gesprächstermin beim Regierungspräsidium", so der OB. "Im Falle einer schnellen Bearbeitung könnten wir die Teillöschung bis zum Frühsommer erreichen und somit garantieren, dass der Love Family Park auch in diesem Jahr wieder in Hanau statt findet." (Mittteilung der Stadt Hanau)

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