Die Hanauerin Dr. Elisabeth Schmitz - Gegnerin des NS-Regimes - ist von
der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem posthum
mit dem Ehrentitel "Gerechte unter den Völkern" ausgezeichnet worden.
Yad Vashem würdigt damit die von Schmitz während des Holocaust
geleistete Hilfe für verfolgte Juden in Berlin. Es ist die höchste
Auszeichnung, die der Staat Israel an Nicht-Juden vergibt.
Im Rahmen einer Feierstunde, die am 17. April 2013 im Roten Saal von
Schloss Philippsruhe stattfindet, wird der Gesandte der Botschaft des
Staates Israel, Emmanuel Nahshon, die Yad Vashem-Medaille und Urkunde
offiziell überreichen. Oberbürgermeister Claus Kaminsky wird die Ehrung
stellvertretend für die Heimatstadt der Geehrten entgegennehmen.
Zukünftig werden Medaille und Urkunde in der
Elisabeth-Schmitz-Bibliothek der Karl-Rehbein-Schule ausgestellt. Hier
war Schmitz nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu ihrer Pensionierung 1958
als Lehrerin am Mädchengymnasium tätig.
Zwischen 1933 und 1945 ermordeten die Nationalsozialisten und ihre
Helfer sechs Millionen Juden, darunter waren 1,5 Millionen Kinder. Yad
Vashem wurde gegründet, um dieser sechs Millionen Juden zu gedenken. Yad
Vashem hat aber auch die Aufgabe, im Namen des Staates Israel und des
jüdischen Volkes an diejenigen Nicht-Juden zu erinnern, die ihr Leben
riskierten, um Juden während des Holocaust zu retten. Ihnen wird der
Ehrentitel "Gerechter unter den Völkern" zuerkannt. In diesem Jahr wird
das Programm der "Gerechten unter den Völkern" 50 Jahre alt. Bis heute
haben über 24.000 Frauen und Männer aus 47 Ländern diesen Ehrentitel
erhalten. Unter den Geehrten sind rund 510 Deutsche. Die "Gerechten
unter den Völkern" werden neben der Ehrung durch Medaille und eine
Urkunde von Yad Vashem außerdem auf der Ehrenwand im Garten der
"Gerechten unter den Völkern" in Yad Vashem in Jerusalem verewigt.
"Wir sind sehr froh, dass die Kommission von Yad Vashem das
herausragende Engagement von Elisabeth Schmitz anerkannt hat", sind sich
OB Claus Kaminsky und Martin Hoppe, Vorsitzender des Hanauer
Geschichtsvereins einig. Beide hatten im Frühjahr 2009 den Antrag zur
Ehrung der Hanauerin an Yad Vashem gestellt. "Elisabeth Schmitz war eine
hoch intelligente, couragierte und großherzige Frau, die überragenden
Einsatz gegen den Nationalsozialismus und für ihre jüdischen Mitmenschen
gezeigt hat. Es ist gut und richtig, dass sie nun die wichtige Ehrung
durch die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem erhält", so Kaminsky. Damit
trage auch das vielfältige bürgerschaftliche Bemühen in Hanau und Berlin
Früchte, in den letzten Jahren auf unterschiedliche Weise auf die
"stille Hanauer Heldin" aufmerksam zu machen.
Anlässlich der Wiederkehr des 120. Geburtstages von Elisabeth Schmitz
soll am 23. August dieses Jahres eine Gedenktafel an ihrem Geburtshaus
in der Corniceliusstraße angebracht werden. (Pressemitteilung der Stadt Hanau)
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